Die craziesten Forderungen von Stars auf Tour

Das Leben ist kein Wunschkonzert. Ausser man gibt Konzerte, die sich Menschen wünschen. Dann dürfen Musiker:innen auch schon mal eine Liste von Anforderungen stellen, die jedem Praktikanten einer Live Venue die Verzweiflungstränen in die Augen treiben.

Sogenannte Stage oder Tour Riders halten schriftlich fest, welche Annehmlichkeiten Stars vor dem Konzert in ihrem Backstage-Bereich vorfinden möchten. Oft handelt es sich dabei um ein paar spezifische Getränke und Snacks. Auch frische Shirts, Socken und Unterwäsche sind keine Seltenheit. Nicht, weil sich die Bands keine leisten können. Sondern weil ihnen die Mama nicht für den ganzen Sommer Kleidung eingepackt hat und die wenigsten Tourbusse eine Waschmaschine eingebaut haben.

Stage Ride or Die

So weit, so «kann man machen». Einige Künstler:innen haben durch ihre dreisten Tour-Rider-Sonderbestellungen aber auch Legendenstatus erlangt. Doch nicht immer sind diese kaum zu erfüllenden Forderungen auf abgehobenes Arschloch-Diventum zurückzuführen. Da es sich bei den Stage Riders oft um Vertragsergänzungen handelt, dienen exorbitante Punkte oft als Test, ob das gesamte Dokument überhaupt vom Veranstalter gelesen wird. Falls ja, dürfte dieser die schwieriger zu erfüllenden Wünsche noch einmal zur Verhandlung bringen.

Auch ist eine Tour, hat man die allererste mal hinter sich, meist eine gleichzeitig hektische und monotone Angelegenheit. Bands tüfteln sich deshalb einen möglichst gaga anmutenden Wunschzettel aus, um sich und ihre Crew zu amüsieren. Eine Praxis, die seit der Erfindung vom Nintendo Switch wahrscheinlich abgenommen hat.

Heizen wir also die Herdplatten unserer Gerüchteküche auf und präsentieren 8 Acts, deren angebliche Sonderwünsche selbst den Weihnachtsmann hilflos mit den Schultern zucken lassen.

Iggy Pop & die 7 Zwerge

Scherzkekse hat die Proto-Punk-Ikone bereits genug gefrühstückt. Deshalb sind Iggy Pops Stage Rider die wahrscheinlich bizarrsten im Business. So verlangte der Sänger angeblich unter anderem einen Imitator des verstorbenen Comedians Bob Hope, eine Ausgabe der Zeitschrift USA Today mit einem Artikel über krankhaft übergewichtige Menschen und sieben Kleinwüchsige – verkleidet als die sieben Zwerge aus dem Disneyfilm. Falls Bob Hope und die sieben Zwerge nicht aufzutreiben seien, gäbe sich Iggy Pop grosszügigerweise mit einer Bauchtänzerin zufrieden.

Jack White’s World Famous Guacamole

Offenbar ging es um Leben und Tod. Wegen der Lebensmittelallergie von einem seiner Crew Member kam ein Stage Rider von Jack White mit einer strikten «Keine Bananen!»-Anweisung. Dafür brachte der ehemalige Sänger und Gitarrist der White Stripes gleich sein eigenes Rezept mit, wenn es um die Zubereitung der frischen Guacamole ging. Diese musste nicht nur mit den richtigen Zutaten angemischt, sondern die Avocados nach exakten Vorgaben geschnitten werden.

Ist Eminem okoi?

Ein ordentlicher Koi kann schon mal ein paar Tausend Dollar kosten und macht den japanischen Karpfen zu einem der teuersten Zierfische der Welt. 2011 soll Eminem vor seinem Auftritt beim nordirischen Vital Festival einen ganzen Teich voll der orangen Schwimmer verlangt haben. Wochen später machte das Gerücht die Runde, dass Eminems Show in Australien verzögert wurde, weil ihn die Regierung aufgrund des heimischen Artenschutzes seine Kois nicht einfliegen lassen wollte.

Van Halen treibt es bunt

Wenn Van Halen befehlen «Jump!», dann fragst du gefälligst nur «Wie hoch?». Und wenn Van Halen keine braunen M&Ms in ihrer Schüssel voller M&Ms finden wollen, dann viel Spass beim Aussortieren. Was wie eine alberne Schikane wirkt, diente dem Management jedoch als bereits erwähnter Kontrollmechanismus, ob die Veranstalter auch wirklich auf sämtliche vereinbarten Punkte achteten.

Rihanna auf Plüsch-Safari

Als Rihanna ihren «Umbrella» in den grossen Konzerthallen aufspannte, musste sich der Backstage so kuschelig wie möglich präsentieren. Ziegelmauern und Schliessfächer wurden durch dunkle Vorhänge abgedeckt. Zudem zog es die Sängerin vor, auf flauschigen Teppichen im Leoparden- oder Geparden-Muster zu wandeln. Achtung: Die Bettvorleger mussten sauber ausgeklopft werden, da sie Rihanna stets barfuss betrat.

Paul McCartneys vegane Optionen

Der Albtraum jeder Venue Managerin: Rihanna und Paul McCartney zur gleichen Zeit im Backstage. Der ehemalige Beatle und Veganer hat auf Tour nicht nur tierische Produkte aus seinen Essenswünschen verbannt, sondern will auch keine Möbel aus beispielsweise Leder. Selbst bei Stoffen aus Tiermustern lässt Sir Paul verlauten: Let it be. Stattdessen sollen weisse Lilien, pinke und weisse Rosen sowie Fuchsia zur Dekoration dienen.

Beyonce sieht rot

Rotes Toilettenpapier kann ein Grund sein, dringend den Arzt zu konsultieren. Jedoch nicht, wenn es spezifisch von Beyoncé gewünscht wird, wie es 2013 bei ihrer Welttournee der Fall gewesen sein soll. Ebenfalls mussten die Räume frisch weiss gestrichen und der Toilettensitz neu ausgewechselt werden. Um Beyoncés Kehle zu pflegen, waren zudem handgeschnitzte Eiskugeln nötig. Und glaube nicht, dass Beyoncé nicht bemerkt, wenn die Eiskugeln nicht von Hand geschnitzt sind. Beyoncé lässt sich nicht mit diesen kugelförmigen Eisformen aus dem Tiefkühler über den Tisch ziehen! Sie ist Beyoncé!!

Mariah Carey im Katzenhagel

Wer Mariah Carey zu Besuch hat, nimmt besser schnell einen Möbelkatalog zur Hand: Jeder Raum soll mit schwarzen Vorhängen ausgehängt werden, dazu eine unifarbene Couch in Farben wie Schwarz, Dunkelgrau, Crème oder dunkles Pink. Für ihr Weihnachtskonzert in einem Shoppingcenter 2009 ging die Sängerin ausserdem tierisch durch: 100 weisse Tauben und 20 weisse Kätzchen mussten her. Die Tauben konnten tatsächlich freigelassen werden. Die Kätzchen erwiesen sich aber als zu grosses Sicherheitsrisiko. Und deshalb, liebe Kinder, war Weihnachten 2009 für immer ruiniert.