Veröffentlicht am 07. März 2023

Was ist eigentlich mit Justin Bieber los?

Frisch 29 geworden, sagt Justin Bieber seine gesamte Welttournee ab. Ohne Kommentar. Tage später springt er am Hip-Hop-Festival Rolling Loud in Kalifornien zu Don Toliver auf die Bühne, um ihren gemeinsamen neuen Song «Private Landing» zu performen. Mit Joint. Joa. Was soll das? Eine Spurensuche.

Die Gerüchteküche brodelt: Der kanadische Popstar wird seine riesige Welttournee nicht spielen. Auch die bislang verschobenen Termine nicht. Alle bis März 2023 geplanten Konzerte wurden ersatzlos gestrichen. Am 18. Januar hätte er ursprünglich auch in Zürich spielen sollen. Das komplette Desaster für Bieber-Fans wurde jetzt auf dem offiziellen Twitter-Account der Justice World Tour bestätigt. Grundlos und unkommentiert. Justin selbst schweigt ebenfalls. Da macht man sich nun natürlich Sorgen.

In need for weed

Dabei hat er ja am 1. März noch seinen 29. Geburtstag gefeiert. Mit Regenbogen-Ballons und Billie Eilish im Arm, die in der Kommentarspalte noch mal ihre tiefe Liebe zum Kanadier kundtat. Jaden Smith und The Kid Laroi waren auch da. Natürlich auch Gattin Hailey Bieber. Tage später überraschte er die Crowd des kalifornischen Hip-Hop-Festivals Rolling Loud und performte «Private Landing», einen neuen Song mit US-Rapper Don Toliver. In einer Jacke seines eigenen Labels Drew – dessen Logo ein permanent grinsendes Emoji ist. Wie ein Flummi hüpfte Justin über die Bühne, in der Hand hatte er etwas, das raucht. Ein Joint? Vermutlich. Irgendwie muss man sich ja entspannen, wenn um einen rum alle durchdrehen.

Geht es ihm aber also besser als vermutet? Fest steht: Der riesige Smiley auf der Rückjacke seiner Jacke hatte mehr Spass als er selbst. Und ist vielleicht trauriges Sinnbild für seine Karriere, wo man so viel soll, aber eigentlich gar nicht kann.

Das ständige «Good Vibes only» nervt

Nach der Diagnose des Ramsay-Hunt-Syndroms schien es Justin Bieber im vergangenen Sommer besser zu gehen. Über Instagram machte der Popstar damals seine Viruserkrankung bekannt und zeigte er sich mit halbseitig gelähmtem Gesicht. «Ich kann nicht mit dem Auge zwinkern, mit einer Seite meines Gesichts lächeln oder das Nasenloch bewegen.» Ehefrau Hailey Bieber gab gegenüber des Fernsehsenders ABC Entwarnung: «Es war natürlich ein beängstigendes, zufälliges Ereignis, aber er wird wieder ganz gesund.» Laut der amerikanischen Gesundheitsorganisation Mayo Clinic gehen die Gesichtslähmungen eines Ramsay-Hunt-Syndroms bei den meisten Patienten nach der Behandlung wieder zurück. In einigen Fällen, heisst es auf der Website des Vereins, aber können sie weiter andauern.

Wenn ein Popstar plötzlich keine spiegelglatte Oberfläche hat, wird sofort spekuliert. Ein Idol darf, wie Billie Eilish oder die Schweizerin Kings Elliot, über Krankheiten sprechen, aber ungerne so aussehen. Im Januar 2020 postete Justin Bieber: «Während viele Leute sagen, Justin Bieber sähe schlecht aus, wäre auf Meth und so weiter, haben sie nicht realisiert, dass bei mir kürzlich die Lyme-Krankheit diagnostiziert wurde.» Lyme-Borreliose kann Müdigkeit und Energielosigkeit auslösen – und wer erschöpft ist, hat eben keinen Glow. Schon damals musste er Konzerte seiner Welttournee absagen.

Einmal Kinderstar, immer kaputt

Völlig ok war Justin Bieber vermutlich noch nie. Da war der frühe Ruhm, der ständige Druck. In der YouTube-Dokumentation «Justin Bieber: Next Chapter» sprach er 2020 über depressive Phasen in seinem Leben. «Konstanter Schmerz» plage ihn seit seinem Durchbruch. Und wieder: Die Verantwortung einer Welttournee war ihm schon mal so oft zu viel geworden. 2017 hatte er wegen seiner Depression 14 Konzerte seiner «Purpose»-Welttournee canceln müssen.

In einem Interview mit der Vogue gestand er, mit Suchtmitteln experimentiert und ein «ernsthaftes Problem mit Sex» entwickelt zu haben: «Ich tat Dinge, von denen ich beschämt war, war extrem promiskuitiv und ich nutzte Xanax, weil ich mich so schämte». Manchmal seien seine Bodyguards nachts zu ihm gekommen, um zu checken, ob er noch atme und einen Puls habe. In der Doku erlebt man Justin Bieber als hyperaktiven, jungen Erwachsenen, der regelmässig in seine Sauerstoffkammer steigt – ein aufgeblasener Sarg, der ihm neue Kraft schenken soll.

Und seine Girls? Just wanna have beef

Das kommt noch dazu: Der angebliche Streit zwischen Justin Biebers Ex Selena Gomez und seiner Frau Hailey Bieber dominiert derzeit sowohl die Schlagzeilen als auch die TikTok-Feeds. Die Fans der 30-jährigen Sängerin und des 26-jährigen Models bekriegen sich seit 2018, als bekannt wurde, dass Justin Bieber Hailey Baldwin nur sechs Monate nach seiner endgültigen Trennung von Selena einen Antrag gemacht hat.

So soll Justin Bieber auch dafür verantwortlich sein, dass Selena Gomez früher dünner war. Er möge eben Models. Danke für nichts, Justin. Inzwischen ist eine vermutlich schrecklich aufgeblasene Kindergarten-Fehde entstanden, in der Hailey Bieber sich pausenlos auf TikTok über Selenas TikTok-Posts lustig macht – inzwischen mit Unterstützung von Freundin Kylie Jenner. «Mean Girls» seien die beiden, sagt das Internet. Und Selena trifft es wirklich: Sie gibt zu, dass ihr die Gerüchte rund um ihren angeblichen Streit mit Hailey sehr zusetzen. Zu den Hasskommentaren unter ihrem Video sagte sie: «Bitte, bitte seid freundlicher und nehmt auf die mentale Gesundheit anderer Rücksicht. Mein Herz ist schwer und ich will für jeden nur das Beste.»

Exakt das gilt eigentlich auch für Justin. Nur weil man Popstar ist, ist man niemandem etwas schuldig.

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