Tourabsage von Haftbefehl: «Mein Körper braucht eine Pause.»

«Macht euch keine Sorgen. Danke für euren Support. Aykut.» Mit diesen Worten endet die knappe Botschaft auf dem Instagram-Kanal von Haftbefehl, die am Mittwoch am frühen Vormittag online ging. Aber Sorgen macht man sich eben doch, wenn jemand schreibt: «Leider muss ich ‚Die Schwarzweisse Tour‘ aus gesundheitlichen Gründen ersatzlos absagen. Mein Körper braucht eine Pause. Eine Pause, von der ich noch nicht weiss wie lange sie gehen wird.» Damit ist natürlich auch der Tourstopp in der Schweiz im Dynamo Saal in Zürich am 8. September betroffen.

Dass es Haftbefehl eventuell nicht gut geht, konnt man schon vor einigen Tagen in Mannheim beobachten. Am 7. August sollte er im Hafen 49 in Mannheim spielen. Nach langer Verspätung kam er schliesslich auf die Bühne, wirkte benommen und sackte schliesslich kurz zusammen. Danach verliess er nach nicht einmal zwei Minuten die Bühne und hinterliess sorgenvolle Blicke und besorgte Gemüter. Sein Management richtete sich wenig später unter lauten «Buh!»-Rufen ans Publikum mit diesen Worten: «Haftbefehl wird heute nicht auftreten. Wir haben echt alles gegeben. Ihr werdet alle euer komplettes Geld zurückbekommen, wir hoffen, ihr hattet trotzdem einen schönen Abend. Mir sind die Hände gebunden, kommt auf die Tour… Hoffentlich kommt ihr gut nach Hause, ihr habt bis Ende der Woche eure Kohle wieder. (…) Vielen, vielen Dank für euer Verständnis, ihr zeigt Grösse Mannheim.» Die Klatschpresse schrieb in den Folgetagen, dass Haftbefehl «sturzbetrunken» gewesen sei – eine Interpretation, die sein schiefes Grinsen und sein schwankender Gang nahelegen.

Aber anscheinend steckt eben doch mehr hinter dieser Episode. Denn Haftbefehl galt sonst als absolut verlässlicher, vor Energie strotzender, tight rappender Live-Act, der sich wenige bis gar keine Fauxpas leistete. Weitere Informationen als das obige Statement gibt es bisher nicht. Aber aus seiner Kunst und aus den wenigen Interviews weiss man, dass Haftbefehl in seinem Leben bereits mit Depressionen kämpfte. Mentale gesundheitliche Gründe wären also auch nicht auszuschliessen. In diesem Interview mit der deutschen Journalistin und Hostin des Pop-und-Mental-Health-Podcasts «Danke, gut», Miriam Davoudvandi, geht es auch darum. Überhaupt war Depression ein großes Thema auf seinen letzten beiden Alben.

Trotzdem sollten wir hier nicht ins Spekulieren geraten. Wir wünschen gute Besserung und hoffen auf Informationen, die die Sorgen der Fans ein wenig lindern könnten. Bis dahin schauen wir uns einen Auftritt an, bei dem er in Topform war: