Thunderflix: Netflix für Metalfans

Musik-Dokus gibt es einige und viele davon sind auch richtig gut, aber die Auswahl für Fans von härteren Klängen ist überschaubar und der Zugang dazu breit gestreut. Ein Umstand, der auch Samuel Douek gestört hat. Douek ist Gründer des Hola Mexico Filmfestivals. Der Anlass richtet seit 15 Jahren die Spotlights auf die mexikanische Filmszene und erschliesst diese einem internationalen Publikum. Seine Branchenkenntnisse hat Douek nun für ein weiteres Passionsprojekt genutzt: Den ersten Streaming-Service für Metalfans.

«Filme sind mein Leben, aber ich bin auch Metalfan mit Leib und Seele, seit ich sechs Jahre alt bin.», verriet dieser kürzlich in einem Interview mit Indie Wire. Sein erklärtes Ziel ist es, den verstreuten Content auf Thunderflix zu sammeln, wobei er hinsichtlich der Quantität sehr zuversichtlich klingt: «Es gibt Unmengen an Material, nicht nur von den Labels sondern auch von den Bands selber, die unter anderem während der Pandemie entstanden sind, als niemand vor Live-Publikum spielen konnte...», so Douek im selben Artikel.

Dazu kommen ältere DVD-Extras, die qualitativ aufgearbeitet werden und weiterhin will der Anbieter eigene Inhalte produzieren, sobald Thunderflix über 100´000 zahlenden Abonnent:innen ausweisen kann. Ambitionierte Pläne also, für die Douek aber auch gewillt ist, die Genre-Grenzen etwas auszuweiten. Videomaterial von Acts wie Soundgarden, Stone Temple Pilots oder Guns N’ Roses sollen zukünftig ebenfalls auf der Plattform ein Zuhause finden.

Damit untergräbt Thunderflix zwar den eigenen Salespitch ein wenig, aber Metalfans sind ja grundsätzlich aufgeschlossen genug, solange die Gitarren angemessen ballern. Genre-Puristen rümpfen die Nase, alle anderen recken auf der heimischen Couch ein Mano cornuta-Zeichen in die Höhe.