Veröffentlicht am 22. November 2022

The Walking Dead: Der Soundtrack zur Apokalypse

Mit Fleetwood Macs «Landslide» verabschieden sich Daryl, Carol, Negan, Maggie, Eugene und Rosita vom Bildschirm. Wie hat die berühmte US-Serie Musik genutzt, um 11 Staffeln Zombie-Apokalypse zu überstehen? Ein Blick zurück.

Journalist

Zur Einstimmung drücken wir zunächst auf Play und sagen laut zu uns selbst: «Previously on AMC's, The Walking Dead»

Alles beginnt damit, dass Sheriff Rick Grimes in einem leeren Krankenhaus aufwacht, in dem es kein normales Leben mehr gibt. Stattdessen aber: aus irgendeinem Grund Zombies. In der ersten Episode war der Song «The Sun Ain't Gonna Shine (Anymore)» von den Walker Brothers wie eine Ankündigung zu hören: Die Hoffnung ist verloren. Wer versuchen will, in dieser apokalyptischen Welt zu überleben – nice try.

Dann - pardon, wir werden nicht chronologisch vorgehen - kreuzen sich mehrere Schicksale und die Protagonisten versuchen, gemeinsam (oder gegeneinander) zu überleben. Dieses Unterfangen wird oft begleitet von folkigen oder traurigen Stücken wie «Tomorrow is A Long Time» von Bob Dylan, «Noisy Sunday» von Patrick Watson, «Hold on» von Tom Waits oder auch «Someday We'll All Be Free» von Don Hataway.

Ja, auf einem Planeten voller Zombies ist die Playlist nicht allzu festlich. Doch während der Titelsong und viele «Death Country Songs» von Bear McCreary speziell für die Show komponiert wurden, findet man manchmal tatsächlich auch Opernmusik wie «Don Giovanni: Crudele? Ah no, mio bene!...Non mi dir, bell'idol mio», gesungen von Angela Venturino & Antonello Gotta, oder klassische, schwere Musik wie Chopins «Etude Op. 10 No. 3 (Tristesse)».

«WTF-Sound» gab es auch – zum Beispiel mit «Spicks and Specks» von den Bee Gees, «More Than a Feeling» von Boston oder «Town Called Malice» von The Jam und VOR allem mit «Easy Street» von The Collapsable Hearts Club, das Daryls Folterung untermalen durfte.

Fassen wir zusammen: In 11 Staffeln und 147 Episoden bekamen wir nicht nur Szenen der Hoffnung mit den dazugehörigen Balladen zu sehen, sondern auch jede Menge Kämpfe – so dass von Zeit zu Zeit die Hardrock-Artillerie aufgefahren wurde. So fielen uns in der letzten Staffel unter anderem «Somewhat Damaged» von Nine Inch Nails, «Saturday Night Special» von Lynyrd Skynyrd, «Cult of Personality» von Living Colour oder auch «Eat The Rich» von Motörhead auf.

Kurzum: Insgesamt ist The Walking Dead (abgesehen von den unzähligen Kompositionen von Bear McCreary) was den Soundtrack angeht, nicht das, was Negan als Serienschurke ist. Aber es bleibt festzuhalten, dass uns ein Gassenhauer wie «Landslide» von Fleetwood Mac (auch wenn wenn die Lage so verkrampft scheint wie der Kopf eines Zombies) helfen kann, zu vergessen, dass alles wieder von vorne beginnen kann – selbst wenn es im Grunde schon vorbei ist.

Das Online-Portal Entertainment Weekly liess den Cast Songs für ihren jeweiligen Charakter auswählen: «Crazy» von Patsy Cline für Melissa McBride (Carol), «Black Dog» von Led Zeppelin für Jeffrey Dean Morgan (Negan) oder «Dirty Boots» von Sonic Youth für Norman Reedus (Daryl), der 2023 ein Spin-off «The Walking Dead: Daryl Dixon» bekommen soll.

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