Veröffentlicht am 23. August 2023

Radar Festival: «Wir wollen uns nicht auf Genres festlegen, sondern Talente fördern.»

Das Newcomer-Festival an der Langstrasse geht in die nächste Runde. Mit-Gründer Olivier Joye verrät, wo er sich Inspiration holt und worauf es beim Booking der Acts ankommt.

Journalist
1429

Seit 2018 bringt das Radar aufstrebende Musiktalente in die Schweiz und bietet diesen eine professionelle Bühne. Als «Festival for new music» sieht sich der Anlass und der Name ist Programm: Die nächste Ausgabe findet am 16. September statt und präsentiert rund 25 junge Acts in Locations an und nahe der Zürcher Langstrasse. Olivier Joye kümmert sich um das Lineup des Festivals und hatte Antworten auf unsere Fragen.

Olivier, das Radar Festival gibt’s in diesem Jahr bereits zum fünften. Mal. Fühlt ihr euch etabliert?

Wir sind dran. Wir konnten eine Lücke füllen und obwohl die letzten Jahre ja mitunter etwas chaotisch waren und die Pandemie Flexibilität verlangte, haben wir unseren Platz gefunden.

Inwieweit hat der Standort an der Langstrasse bei der Etablierung eine Rolle gespielt?

Es ging in erster Linie um öffentliche Gegebenheiten. Also, wo gibt es Platz und Lokalitäten, die für den Anlass in Frage kommen. Die Langstrasse hat sich da ganz natürlich ergeben.

Habt ihr euch dabei nicht auch ein wenig vom Reeperbahn Festival orientiert? Da gibt es ja durchaus Gemeinsamkeiten: (Ex-)Rotlicht-Quartier, Showcase-Setting und ein multigenerisches Lineup.

Vielleicht haben wir uns indirekt ein bisschen inspirieren lassen. Auch von anderen Festivals, allerdings.

Das Reeperbahn Festival oder auch das M4Music hierzulande ergänzen ihr Musikprogramm mit Awards und Talk-Runden. War/ist das auch für euch ein Thema?

Wir wollen uns auf jeden Fall weiterentwickeln, es geht aber eher darum die richtige Grösse, die richtigen Locations und richtige Anzahl Shows zu finden. Awards und Talk-Runden sind aber aktuell kein Thema. Wir konzentrieren uns auf Musik und Konzerte.

  - Das Reeperbahnfestival in Hamburg ist (noch) einbisschen grösser. (Credits: Philipp Gladsome)
- Das Reeperbahnfestival in Hamburg ist (noch) einbisschen grösser. (Credits: Philipp Gladsome)

Stichwort Acts: Was ist das Beuteschema des Radar Festivals?

Ziemlich breit. Wir wollen uns nicht auf Genres festlegen, sondern Talent fördern. Up-and-coming, würde ich sagen.

Also einfach neu und geil?

Genau. Das bringt mit sich, dass es meistens junge Künstler:innen sind. Dabei können wir zwar nicht jede Nische abdecken, aber wir versuchen offen für alles sein.

Scheitert das auch mal an der Kohle? Die Live-Gagen sind in den letzten Jahren explodiert, hat sich der Trend auch bei Newcomer:innen durchgesetzt?

Ein Stück weit, ja. Vor allem bei Acts, die von weit her kommen ist es oft unsicher, ob sie sich den Auftritt leisten können. Eine fünfköpfige Band inklusive Crew wird schnell mal teuer

  - (Credits: Anais Lea Huser)
- (Credits: Anais Lea Huser)

Das heisst, das Radar Festival ist für die Acts in erster Linie eine Promo-Möglichkeit?

Absolut. Das Festival bietet eine Plattform für eine erste Show in der Schweiz. Die meisten haben noch nie hierzulande gespielt.

Diese musst du vor allen anderen kennen. Wo informierst du dich über neue Musik?

Wir sind Austausch mit internationalen Agenturen und Managements und gleichzeitig informieren wir uns bei anderen Festivals und schauen z.B. auf die Support-Slots bei grösseren Bands. Auch aus meinem Umfeld kommt oft Input.

Olivier, danke für deine Zeit. Magst du uns zum Schluss noch deine drei Favoriten des Festival verraten?

Gerne: Ich freue mich vor allem auf Julia Alexa, Talk und Wassermann.

Das Radar Festival findet am 16. September in Zürich statt. Für den Anlass gibt HIER es in limitiertes Kontingent an Tickets.

Das bisher bekannte Lineup:

Arkan45 (DE)
Berq (DE)
Cobra Man (US)
DANA (CH)
David Caspar (CH)
Dominik Hartz (DE)
GB Conte (CH)
Insincere (UK)
Jule X (CH)
Julia Alexa (CH)
M. BYRD (DE)
Mary Middlefield (CH)
Souly (DE)
Talk (CAN)
TEMMIS (DE)
The Joy Hotel (UK)
Wa22ermann (DE)

Sämtliche Infos zum Anlass findet ihr auf der offiziellen Seite.

Empfohlene Artikel

Playlist_Teaserbild_Radar_4

Radar Festival 2023 – Die Playlist

Die Zürcher Langstrasse ist ein Hotspot der kulturelle Vielfalt und mit dem 2018 gestarteten Radar-Festival erhielt das Trendquartier musikalische Verstärkung für den Erhalt dieser Auszeichnung. Am 16. September erwarten uns 25 Acts aus diversen Genres in sieben Locations.
wa22ermann_fourmusic

Radar Festival 2023: Die Empfehlungen des Hauses

Am 16. September bespielt das Radar Festival wieder die Clubs der Zürcher Langstrasse – und bietet vor allem Newcomer:innen aus der Schweiz und dem Umland einen Bühne. Wir haben uns fünf Favorit:innen aus dem toll kuratieren Line-up gepickt. Mit dabei: Julia Alexa, Berq, Wa22ermann (Foto) u. a.
julia alexa promo

Julia Alexa: The Songs That Made Me

Musik entsteht selten in einer Blase. Der Weg zur ersten eigenen Komposition ist gepflastert mit Inspirationen, Ideen oder den Methoden anderer Künstler:innen. Wir fragen junge Musiker:innen, welche Acts sie beeinflusst und welche Songs ihren Stil geformt haben oder kurz: Welche Musik hat sie dahin gebracht, wo sie heute stehen. Die Playlist dieser Woche kommt von Julia Alexa.

Empfohlene Events

Falling in Reverse
17/11/2024 - 17/11/2024
1 Event

Falling in Reverse

The Popular Monstour II World Domination in Zürich

Falling in Reverse und Hollywood Undead haben mit ihren einzigartigen Stilen und energiegeladenen Performances weltweit eine treue Fangemeinde um sich geschart. Am Sonntag, 17. November 2024 kommen die beiden Bands ins Hallenstadion Zürich.

Falling in Reverse sprengen mit ihrem brachialen Sound und ihren atemberaubenden Videoproduktionen zurzeit gerade alle Grenzen und zählen neben Bring Me the Horizon wohl zu einer der angesagtesten Bands des Modern Metals. Dies zeigt sich besonders in ihren jüngsten Veröffentlichungen, die sowohl durch ihre Videos als auch durch ihre Streaming-Zahlen für Aufsehen sorgen. Der Katalog der Band umfasst bereits jetzt über 2,7 Milliarden Streams. Falling in Reverse zeigten vom ersten Album The Drug In Me Is You an eine bemerkenswerte musikalische Vielfalt, die von Post Hardcore und Metalcore bis hin zu Pop Punk und Hip Hop-Einflüssen reichte. Ihr zweites Album Fashionably Late überraschte mit der Integration von Rap und elektronischen Elementen, ohne dabei die Kraft und die Emotion ihrer Musik zu verlieren. Ihre Bereitschaft zu einer unkonventionellen Zusammenarbeit zeigte sich in ihrem Hit Ronald mit Underground Rap-Legende Tech N9ne. Mit ihrem neuen Song All My Life haben sie nun den Country-Star Jelly Roll für eine Kollaboration gewonnen und wagen sich nach ihren Rap-Ausflügen diesmal in die Gefilde des Wilden Westens. Der Song hat sowohl auf YouTube als auch auf Streaming-Plattformen bereits bahnbrechende Erfolge erzielt, wobei das dazugehörige Video glatt als Hollywoodproduktion durchgehen könnte. Die stetige Innovationskraft von Falling in Reverse zeigt, dass sie auch in diesem Jahrzehnt eine treibende Kraft in der Musikszene bleiben werden. Ihr kommendes Album Popular Monster erscheint am 16. August 2024 via Epitaph Records und wird unter den Fans wohl erneut für viel Gesprächsstoff sorgen.

Hollywood Undead beherrschen seit vielen Jahren geschickt die Genres Hip Hop, Rock und Metal. Mit ihrem unverkennbaren Sound und einem durchdachten Image haben sie sich weltweit eine treue und stetig wachsende Fanbase erspielt. Wer die Band live erlebt hat, weiss um die mitreissende Energie, mit der sie die Bühne beherrschen. Ihr neuestes Album Hotel Kalifornia spiegelt die ehrliche und direkte Geschichte der Band wider. In einem Interview sprach Jorel "J-Dog" Decker über die Entstehung des Albums, welches durch die aktuelle Situation in Kalifornien inspiriert wurde und die dunklen Seiten ihres Heimatstaates reflektiert.

Gefällt dir der Artikel?