Radar Festival: «Wir wollen uns nicht auf Genres festlegen, sondern Talente fördern.»
Das Newcomer-Festival an der Langstrasse geht in die nächste Runde. Mit-Gründer Olivier Joye verrät, wo er sich Inspiration holt und worauf es beim Booking der Acts ankommt.
Seit 2018 bringt das Radar aufstrebende Musiktalente in die Schweiz und bietet diesen eine professionelle Bühne. Als «Festival for new music» sieht sich der Anlass und der Name ist Programm: Die nächste Ausgabe findet am 16. September statt und präsentiert rund 25 junge Acts in Locations an und nahe der Zürcher Langstrasse. Olivier Joye kümmert sich um das Lineup des Festivals und hatte Antworten auf unsere Fragen.
Olivier, das Radar Festival gibt’s in diesem Jahr bereits zum fünften. Mal. Fühlt ihr euch etabliert?
Wir sind dran. Wir konnten eine Lücke füllen und obwohl die letzten Jahre ja mitunter etwas chaotisch waren und die Pandemie Flexibilität verlangte, haben wir unseren Platz gefunden.
Inwieweit hat der Standort an der Langstrasse bei der Etablierung eine Rolle gespielt?
Es ging in erster Linie um öffentliche Gegebenheiten. Also, wo gibt es Platz und Lokalitäten, die für den Anlass in Frage kommen. Die Langstrasse hat sich da ganz natürlich ergeben.
Habt ihr euch dabei nicht auch ein wenig vom Reeperbahn Festival orientiert? Da gibt es ja durchaus Gemeinsamkeiten: (Ex-)Rotlicht-Quartier, Showcase-Setting und ein multigenerisches Lineup.
Vielleicht haben wir uns indirekt ein bisschen inspirieren lassen. Auch von anderen Festivals, allerdings.
Das Reeperbahn Festival oder auch das M4Music hierzulande ergänzen ihr Musikprogramm mit Awards und Talk-Runden. War/ist das auch für euch ein Thema?
Wir wollen uns auf jeden Fall weiterentwickeln, es geht aber eher darum die richtige Grösse, die richtigen Locations und richtige Anzahl Shows zu finden. Awards und Talk-Runden sind aber aktuell kein Thema. Wir konzentrieren uns auf Musik und Konzerte.
Stichwort Acts: Was ist das Beuteschema des Radar Festivals?
Ziemlich breit. Wir wollen uns nicht auf Genres festlegen, sondern Talent fördern. Up-and-coming, würde ich sagen.
Also einfach neu und geil?
Genau. Das bringt mit sich, dass es meistens junge Künstler:innen sind. Dabei können wir zwar nicht jede Nische abdecken, aber wir versuchen offen für alles sein.
Scheitert das auch mal an der Kohle? Die Live-Gagen sind in den letzten Jahren explodiert, hat sich der Trend auch bei Newcomer:innen durchgesetzt?
Ein Stück weit, ja. Vor allem bei Acts, die von weit her kommen ist es oft unsicher, ob sie sich den Auftritt leisten können. Eine fünfköpfige Band inklusive Crew wird schnell mal teuer
Das heisst, das Radar Festival ist für die Acts in erster Linie eine Promo-Möglichkeit?
Absolut. Das Festival bietet eine Plattform für eine erste Show in der Schweiz. Die meisten haben noch nie hierzulande gespielt.
Diese musst du vor allen anderen kennen. Wo informierst du dich über neue Musik?
Wir sind Austausch mit internationalen Agenturen und Managements und gleichzeitig informieren wir uns bei anderen Festivals und schauen z.B. auf die Support-Slots bei grösseren Bands. Auch aus meinem Umfeld kommt oft Input.
Olivier, danke für deine Zeit. Magst du uns zum Schluss noch deine drei Favoriten des Festival verraten?
Gerne: Ich freue mich vor allem auf Julia Alexa, Talk und Wassermann.
Das Radar Festival findet am 16. September in Zürich statt. Für den Anlass gibt HIER es in limitiertes Kontingent an Tickets.
Das bisher bekannte Lineup:
Arkan45 (DE)
Berq (DE)
Cobra Man (US)
DANA (CH)
David Caspar (CH)
Dominik Hartz (DE)
GB Conte (CH)
Insincere (UK)
Jule X (CH)
Julia Alexa (CH)
M. BYRD (DE)
Mary Middlefield (CH)
Souly (DE)
Talk (CAN)
TEMMIS (DE)
The Joy Hotel (UK)
Wa22ermann (DE)
Sämtliche Infos zum Anlass findet ihr auf der offiziellen Seite.