Veröffentlicht am 26. Januar 2023

Nacht & Leben – Vote or Die!

Die Schweiz wählt. Die National- und Ständeratswahlen sind zwar erst im Herbst, Zürich wählt aber schon am 12. Februar. Und zwar Kantons- und Regierungsrat. Und wie wichtig politisches Engagement für das Schweizer Nightlife ist, braucht man spätestens seit der Pandemie ja niemandem zu erklären.

Alex Flach

Alex Flach ist seit 25 Jahren Teil des Nachtlebens und hat 10 Jahre lang im Tages Anzeiger über selbiges geschrieben. Er ist Chefredaktor des Barkeeper-Magazins DRINKS Schweiz und Kommunikations-Verantwortlicher für diverse Clubs und Kulturbetriebe. Für Starzone nimmt er sich in der Kolumne Nacht&Leben das Geschehen hinter Club- und Bartüren zur Brust. (Foto: Dejana Gfeller)

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Alex Flach ist Zürcher Cluboriginal und Sprecher verschiedener Locations.

«Ich habe die Schnauze voll! Ab sofort werde ich mich politisch engagieren! Nie wieder werde ich mich von Politik und Behörden rumschubsen lassen wie in dieser Pandemie! An den nächsten Wahlen werde ich super prepared sein! Die werden mich kennenlernen!»

So und so ähnlich hat es während der Corona-Lockdowns aus den in Mitleidenschaft gezogenen Branchen gegrollt und keine Branche war stärker betroffen als die Gastro und dort das Nachtleben – first out, last in.

Alle haben sich hingesetzt

Nun ist es also angebrochen, das ‘Superwahljahr’ 2023, vor allem in Zürich: Dort sind neben den National- und Ständeratswahlen im Herbst am 12. Februar auch die Kantons- und Regierungsratswahlen. Und: Gastro Stadt Zürich und die Bar & Club Kommission und deren Geschäftsführer Alexander Bücheli haben nicht vergessen, was war. Also haben sie sich hingesetzt und der unabhängigen Plattform ‘Züri Wählt’ eine an Politiker:innen gerichtete Umfrage durchgeführt, mit dem Ziel herauszufinden, welchen eine lebendigen Gastro und Nachtkultur etwas bedeutet (hui) und welchen ein anständiges Stadtleben einfach nur schnurz ist (pfui).

«Die Gastro- und Kulturszene Zürich ist ein wichtiger Wirtschaftszweig.»

Carmen Walker Späh (FDP)

Eine, die der Gastronomieszene zugetan ist, ist die Regierungsrätin der FDP Carmen Walker Späh: «Ich bin gerne unterwegs in der Zürcher Gastronomieszene und freue mich über die grosse Vielfalt, die unser Kanton Einheimischen und Gästen aus aller Welt bietet. Die Gastro- und Kulturszene Zürich ist ein wichtiger Wirtschaftszweig und ein Magnet für Touristinnen und Touristen, unseren Kanton zu besuchen».

Die Herausforderungen des Nachtlebens

Jacqueline Fehr von der SP sieht auch Herausforderungen, denen sich die Nachtkultur und die Restaurants in naher Zukunft stellen müssen: «Die zunehmende Gentrifizierung mit den stark steigenden Mietzinsen zerstört Räume für alternative, nicht kommerzialisierte Angebote. Gerade diese sind aber der Nährstoff der Kreativität und der kulturellen Innovation. Nutzungskonflikte engen den Raum zusätzlich ein».

Mario Fehr: «Vorhandene Spielräume sollen kreativ genutzt werden.»
Mario Fehr: «Vorhandene Spielräume sollen kreativ genutzt werden.»

Der parteilose Mario Fehr hat bereits konkrete Vorstellungen, worauf er bei einer Wiederwahl in den Regierungsrat den Fokus legen wird: «Vorschriften müssen verhältnismässig umgesetzt werden, vorhandene Spielräume sollen kreativ genutzt werden können. Genau dafür habe ich mich als Sicherheitsdirektor auch während der Pandemie tagtäglich eingesetzt. Zudem braucht es einen besseren und regelmässigen Dialog zwischen der Branche und den staatlichen Verantwortlichen!»

Diese Kandidat:innen sind top

Und hier sind sie nun, all jene Kandidat:innen, die wissen, wie wichtig eine gesunde Gastro und ein quirliges Nachtleben für eine Grossstadt sind. Long story short: Diese Kandidat:innen hier sind top, alle anderen Flop. Zumindest aus Gastro- und Nachtleben-Perspektive.

Trommelwirbel…

Zu den Regierungsrät:innen...
Zu den Kantonsrät:innen...

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