Veröffentlicht am 06. Februar 2023

Rayes erstes Album – ein musikalischer Racheakt

Die Britin, die für Beyoncé schrieb, mit David Guetta zusammenarbeitete und im Vorprogramm von Lewis Capaldi und Rita Ora auftrat, war in einem Vertrag gefangen, der ihr diktierte, noch nicht bereit zu sein, eine Platte zu veröffentlichen. Nun bringt sie endlich ihr erstes Album heraus: «My 21st Century Blues».

Journalist

Es ist Anfang Februar im Jahre 2023. Raye, Rachel Agatha Keen, veröffentlicht ihr erstes Album «My 21st Century Blues», obwohl sie bereits ein gutes Dutzend Hits hinter sich hat. Die 25-jährige Engländerin hat schon einiges erlebt und sich soeben aus einem Deal mit einem Plattenlabel herausgestrampelt, das sie schlicht und einfach als «nicht bereit für eine Veröffentlichung» bezeichnete. Als ihr Track «Call on Me» gerade ein Hit war, erklärte sie in einer Show im britischen Fernsehen: «Ich habe seit 2014 einen Plattenvertrag für vier Alben, weil ich immer noch auf die Bestätigung warte, dass ich gut genug bin, um ein Album zu veröffentlichen». Einige Monate später kündigte sie ihren Followern an: «Heute wende ich mich als unabhängige Künstlerin an euch». Nachdem sie aus ihrem Vertrag entlassen worden war, konnte sie endlich ihre Ziele als Künstlerin verfolgen.

Im Juni 2022 veröffentlichte Raye die Single «Hard Out Here» – ihr erstes Stück als unabhängige Künstlerin –, in der sie mit all denjenigen, die sie bisher mundtot gemacht hatten, ins Gericht ging. «Mein Stift ist eine Pistole», sagte sie, bevor sie es auf den Punkt brachte: «Alle weissen Männer, CEOs, f*** eure Privilegien / Nehmt eure rosa Hände von meinem Mund...» Danach veröffentlichte sie «Black Mascara», das Make-up, das über die Wangen läuft, und schliesslich «Escapism» zusammen mit der amerikanischen Rapperin 070 Shake.

Dieser letzte Track ging auf TikTok viral, überschritt 150 Millionen Streams, erreichte Platz 1 in Grossbritannien und wurde als erster Song von Raya in den amerikanischen Billboard Hot 100 gelistet.

Jetzt, nachdem «My 21st Century Blues» gerade erst erschienen ist, kann die Frau, die «Bigger» für Beyoncé geschrieben hat und neben ihrer eigenen Minitournee auch als Vorgruppe für Kali Uchis «Red Moon in Venus»-Tour angekündigt ist, von sich behaupten, es denjenigen, die nicht an sie glaubten, gezeigt zu haben.

Trotzdem bedankt sie sich am Ende ihres Werks bei allen, die an sie geglaubt haben: «Ich habe sieben Jahre lang auf diesen Moment gewartet. Endlich gehört `My 21st Century Blues` uns, für immer. In Liebe, RAYE.»

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