Veröffentlicht am 28. Mai 2023

Grimes: Die Vorreiterin der KI-Musik

Während Drake und Universal kürzlich noch verzweifelt versucht haben, den anonymen KI-produzierten Drake-Hit aus der Welt zu schaffen, hat Grimes bereits den Nutzen erkannt und ihre ersten Einnahmen erzielt.

Journalist

Wie in allen anderen Bereichen breitet sich Künstliche Intelligenz auch in der Musikszene mit hoher Geschwindigkeit aus und übernimmt mehr und mehr, so ist nicht nur der Austausch von Stimmen möglich, sondern es können auch ganze Songs produziert werden. Man könnte es mit dem damaligen Aufkommen des Streamings vergleichen, als es noch üblich war, Lieblingstracks auf den iPod zu laden oder das neueste Album auf CD im nächsten Geschäft zu besorgen. Trendwende

Bei Trendwenden wie dem Streaming oder eben der KI gibt es damals wie heute Menschen, die mit den Veränderungen Schritt halten und sie zu ihrem Vorteil nutzen, und natürlich gibt es auch solche wie Drake, die in naher Zukunft nicht vorhaben, sich mit der Datenkultur anzufreunden.

Bei der Songwriterin und Musikproduzentin Grimes sieht es anders aus: Sie ermutigt ihre Fans sogar dazu, Künstliche Intelligenz zu nutzen.

KI-Version von Grimes

Grimes verschenkt ihre Stimme

Mit ihrer neuesten App namens Elf.Tech präsentiert Grimes, die auch als Ex-Freundin des Tech-Titanen Elon Musk bekannt ist, eine KI-Stimmensoftware, die es Benutzer:innen ermöglicht, ihre eigene Stimme in Grimes Klangästhetik zu verwandeln.

Was die Ankündigung noch aufregender macht, ist die Tatsache, dass Grimes bereit ist, 50 Prozent der Tantiemen mit Künstler:innen zu teilen, die ihre Stimme verwenden. Sie möchte «das Urheberrecht töten» und einen neuen Standard in der Musikbranche setzen.

Eine ziemlich brillante Geschäftsidee

Hinter dieser Innovation steckt vermutlich eine ausgeklügelte Geschäftsidee. Anstatt die Kontrolle über unrechtmässig generierte Musik zu verlieren, ermöglicht Grimes es anderen Künstler:innen, ihre Visionen zu verwirklichen und profitiert gleichzeitig finanziell davon.

Und das Modell hat sich bereits bewährt, denn das erste Werk, das von Grimes als «Meisterwerk» bezeichnet wird hat Erfolg.

Erster Track feiert Erfolg

Bei der Schöpferin des «Meisterwerks» handelt es sich um die australische Produzentin Kito. Gemeinsam mit Elf.Tech hat sie den Song «Cold Touch» kreiert, der sich an Club-Musik der 2000er Jahre orientiert. Der Song wurde aus der Perspektive einer KI geschrieben, die versucht, die komplexe Welt der Liebe zu verstehen.

Begeistert vom Ergebnis haben Grimes und Kito den Song gemeinsam veröffentlicht und auf Spotify hat er nun schon über 150'000 Aufrufe.

Mit ihrer App Elf.Tech und dem Erfolg ihres ersten gemeinsamen Songs zeigt Grimes, dass die Zukunft der Musikindustrie eine Verschmelzung von Künstler:innen und KI sein kann. Sie setzt nicht nur neue Massstäbe für die kreative Zusammenarbeit, sondern auch für die gerechte Verteilung von Tantiemen.

Allerdings gibt es auch Stimmen, die Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von KI in der Musik äussern. Einige argumentieren, dass die Verwendung von KI-Stimmen den menschlichen Ausdruck und die Emotionen in der Musik beeinträchtigen könnte, aber das öffnet ein neues Fass.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Diskussion weiterentwickeln wird und ob Grimes' Ansatz breite Akzeptanz in der Musikbranche finden wird.

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