Veröffentlicht am 13. Mai 2022

Nacht&Leben – «Mal was anderes machen»

Alex Flach kennt die Schweizer Clubszene wie kein Zweiter. In seiner Kolumne stellt er diesmal etwas ziemlich anderes vor.

Alex Flach

Alex Flach ist seit 25 Jahren Teil des Nachtlebens und hat 10 Jahre lang im Tages Anzeiger über selbiges geschrieben. Er ist Chefredaktor des Barkeeper-Magazins DRINKS Schweiz und Kommunikations-Verantwortlicher für diverse Clubs und Kulturbetriebe. Für Starzone nimmt er sich in der Kolumne Nacht&Leben das Geschehen hinter Club- und Bartüren zur Brust. (Foto: Dejana Gfeller)

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Alex Flach ist Zürcher Cluboriginal und Sprecher verschiedener Locations.

«Man sollte öfter mal was anderes unternehmen. Was mit Kultur und so und nicht immer nur Party. Aber da läuft ja nie was».

Elektronische Musik ist Kultur. Insbesondere in der Partyhauptstadt Zürich, wo Techno von der UNESCO zum Kulturerbe erhoben worden ist (was den Stadtoberen an der Limmat mehrheitlich zu entgangen sein scheint, denn von einer Förderung des technoiden Nachtlebens kann keine Rede sein).

Jedoch und zugegeben: Immer und immer wieder und in Ausschliesslichkeit Beat&Bass-hoppeln gehen, ermüdet auf Dauer. Insbesondere dann, wenn man die 30 schon um einige Jährchen überschritten hat.

«Aber was soll man denn sonst tun? Läuft ja nichts»

Nun…. Basel, Luzern und Zürich sind sicherlich nicht New York, aber auch in diesen drei Städten gibt es Nachtleben-Veranstaltungen, die anders sind und mit denen man sich einen Ausgleich zum Clubbing schaffen kann und zwar jede Menge. Beispiel? Gerne doch: «Die Rahmenhandlung» des ehemaligen Konzertveranstalters Alon Renner, ein Literaturfestival, das ab dem 11. Mai bis bis und mit Sonntag, 15. Mai stattfindet und zwar gleich in zwei Locations, Alons Zuhause und im Hauptschiff der denkmalgeschützten Zwinglikirche des Kulturmarktes, beides in Zürich.

Da sind Leute wie Lukas Bärfuss, Sunil Mann, Sandro Brotz, Patti Basler, Kurt Aeschbacher, Hildegard Keller, Cornelia Heynen, Slivia Tschui, Seraina Kobler und Ulrike Ulich und auch Vera Kaa, Panda Lux, Syckamore und Andryy sind vor Ort, von Musikerin über Comedian bis hin zu Schauspielerin und TV-Host. Sie alle lesen ungefähr 20 Minuten lang vor, entweder aus einem Buch, das sie veröffentlicht haben, oder eine Kurzgeschichte, die sie sich eigens für «Die Rahmenhandlung» ausgedacht haben. Von melancholisch über lustig bis hin zu spannend – alles dabei. Zudem: Fürs Auge wird eine Ausstellung mit Bildern von Helga Zumstein geboten und was Gaumen und Magen anbelangt: Freitags und samstags ist Selina Göldi mit einer Pop Up-Küche vor Ort.

Fazit: Es läuft sehr wohl etwas «Anderes», man muss nur tatsächlich hinwollen. Und sich halt ein klein wenig informieren. ;-)

Die Rahmenhandlung

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