Drake ist nun offiziell erfolgreicher als die Beatles
Eine Headline, die zugegebenermaßen ein klein bisschen «angespitzt» wurde. Aber falsch ist sie trotzdem nicht: Was die Anzahl an Songs in den Top 5 der US-Billboard-Charts angeht, hat Drake einen 55 Jahre alten Rekord der Beatles gebrochen.
Endlich mal wieder gute Nachrichten aus dem Hause Drake. Nachdem er zuletzt für seine hirnrissigen Privatjet-Flüge gedisst wurde und einige den Kopf schüttelten beim Anblick des Cis-Männers-Wunschtraum-Videos zu «Falling Back», in dem er 23 Frauen heiratet, wird nun wieder begeistert über ihn geschrieben. Zumindest bei den Medien, die ihm wohlgesonnen sind. Beatles-Fans wiederum schütteln den Kopf und beklagen den Untergang des Abendlandes und der Popkultur. Die Wahrheit liegt dabei wie immer irgendwo in der Mitte.
Denn eines ist nun mal gewissermaßen Fakt: Wie das amerikanische Branchenmagazin Billboard ganz richtig ausgerechnet hat, kommt Drake seit kurzem auf 30 Songs im Oeuvre, die die Top 5 in den Billboard Hot 100 Charts erreichten. Damit hat er einen 55 Jahre währenden Rekord der Beatles geknackt. Es ist übrigens nicht Drakes einziger Rekord. Außerdem debütierten 44 Drake-Songs in den Top 10 der Hot 100. Somit hat er die meisten Top-10-Hot-100-Debüts aller Künstler*innen. Weitere sieben Songs erreichten sogar den ersten Platz der Billboard Hot 100 – ein weiterer Rekord.
Bleibt natürlich die Frage, was diese Faktenlage als neue Erkenntnis bringt. Denn eines darf man ja auch nicht vergessen: Seit geraumer Zeit zählen nicht mehr die verkauften Einheiten oder Airplays sondern auch die Streamingzahlen. Außerdem mussten die Beatles ein paar Tonnen mehr an Tonträgern verkaufen, um in die Top 5 zu kommen. Von der Nachhaltigkeit der Musik mal ganz zu schweigen – da muss Drake den Test der Zeit erst noch bestehen.
Trotzdem: Eines hat auch diese News wieder gebracht – amüsante Schnappatmung der Beatles-Ultras und die Erkenntnis, dass viele in die Jahre gekommene Fans von Popmusik auf alten Helden hängengeblieben sind und deren Kunst über die des Nachwuchs stellen. Obwohl zum Beispiel Paul McCartney immer noch ein Ohr für junge Talente hat. Und John Lennon vermutlich heutzutage ein Duett mit Billy Eilish aufnehmen würde. Man muss sich zum Beispiel nur die Kommentare unter diesem Tweet anzuschauen – da würde man sich ein wenig mehr Respekt vor jüngeren Generationen und deren Held:innen wünschen. Die Beatles macht das ja nicht schlechter …