Veröffentlicht am 02. Juni 2023

Die Songs der Woche mit Domiziana, Tame Impala, Dabu Fantastic

Hipper Shit aus Berlin, verstrahlt-schöne Songfunde von Tame Impala, Bekanntes im neuen Gewand von Dabu Fantastic und weitere Songs, die uns in dieser Releasewoche begeistern.

Domiziana – «Hello Kitty / Elfbar»

Die Hits von morgen hat man gestern schon bei TikTok überhört – zumindest die entscheidenden Hooks in ihnen. Das gilt auch für die neue Single von Domiziana, die sie auf ihrem massiven TikTok-Kanal schon seit Monaten pusht. Dass Elfbar wie eine Zigarette nur mit Flavour ist, die Lunge aber trotzdem schwarz wird, wissen wir nun schon eine ganze Weile. Trotzdem: Was die Berlinerin mit italienischen Wurzeln musikalisch, modisch und visuell rausbringt, ist und bleibt ganz weit vorne. Selbst wer ihren Hyperpop-Entwurf und das ultrazeitgemässe Denglisch ihrer Lyrics nicht mag, wird das «Hello Kitty»-Outfit und andere Bilder aus diesem Clip nicht mehr vergessen können.

Tame Impala: «Retina Show» und «Sidetracked Soundtrack»

Wir begeben uns zurück in die Zeit, als Tame Impalas «Lonerism» noch aus den iPod-Kopfhörern jedes selbstverliebten Hipsters, Indie-Rock-Fans und Electro-Enthusiasten dröhnte. Nach 10 Jahren «Lonerism» schenkt uns Kevin Parker nun erneut einen Genuss – mit zwei bisher unveröffentlichten Songs: «Retina Show» und «Sidetracked Soundtrack». Diese beiden Tracks haben es damals nicht auf das Album geschafft. Während «Sidetracked Soundtrack» noch wie eine unvollständige Skizze klingt, jedoch auf positive Weise, fragt man sich bei «Retina Show», warum diese typisch psychedelische Impala-Nummer so lange im Archiv verweilte.

Dabu Fantastic – «So Easy Mitenand»

«Eine hirngespinstige Schnappsidee» nannten Dabu Fantastic das, was ihnen im letzten Jahr in den Sinn kam: Wie wäre es, wenn wir unser letztes Album «So Easy» noch einmal einspielen, mit Gäst:innen für jeden Song und damit die gesamte multilinguale Schweiz abbilden? Was soll man sagen: Sie haben es einfach gemacht, mit Leuten wie Sina, FRANZ, Aliose, To Athena, Pippo Pollina und vielen mehr. Die letzte Single haben wir schon vor ein paar Wochen gefeiert, nun gibt’s das ganze Album:

Joya Marleen – «Tired Of Waiting»

Endlich wieder eine Single von der aus St. Gallen stammenden Newcomerin Joya Marleen. Schillernder Pop, verhallte Gitarren, die auf ihre sehr tolle Stimme treffen. Ihre 2020er Single wurde aus dem Stand zum Radiohit – könnte mit diesem Track auch wieder passieren.

Foo Fighters – «The Teacher»

Das grösste Spektakel in der Rockwelt ist heute natürlich das neue Album der Foo Fighters «But Here We Are» – ihr erstes nach dem tragischen Tod ihres Drummers Taylor Hawkins im letzten Jahr. Anscheinend hat man sich als Trauerarbeit gleich ins Studio begeben. Dabei ist trotzdem ein auf weite Strecke gewohnt hymnisches Album rausgekommen, dass jedoch Spuren von Trauer enthalten kann. Zum Beispiel im besten – und eigentlich einzig überraschenden – Song «The Teacher». Da wechseln sie gleich mehrfach das Tempo und den Stil, klingen mal wie die Foos, mal wie Tame Impala, mal wie eine wütende Grunge-Band. Hier wird dann wieder die Trauer um Hawkins so schmerzhaft präsent, wenn Grohl singt: „You showed me how to breathe, but you never showed me how to say goodbye.“ Obwohl die Band kürzlich den neuen Drumme Josh Freese vorstellte – sitzt Grohl bei diesem Album noch höchstselbst an den Drums.

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