Veröffentlicht am 16. Januar 2023

Alles, was wir über das neue Album von Peter Fox wissen

Wobei die Headline eigentlich heissen müsste: Wird es überhaupt ein neues Album von Peter Fox geben? Das ist momentan noch eine Glaubensfrage. Trotzdem haben wir mal geschaut, was man bisher über neue Musik von ihm weiss – und wir freuen uns auf seine Show beim OpenAir St. Gallen Ende Juni.

Journalist

Mehr als 14 Jahre lang mussten Fans auf neue Solo-Musik von Peter Fox warten. «Stadtaffe» erschien im September 2008, landete bei uns auf Platz 4 der Charts, in Deutschland und Österreich auf der 1. Das Ding rasierte damals so ziemlich alles und wurde vor allem in Verbindung mit der Tour zu einem Dauerbrenner. Hits wie «Alles Neu», «Schwarz zu Blau» und «Haus am See» sind ausserdem extrem gut gealtert und haben auch heute noch ihren Reiz. Was vor allem an Fox’ organischem Album-Sound lag, der Rap mit Pop und Orchestermusik verband. Fox sagte damals: «Die Idee zu der Kombination von klapprigen Drums mit Orchester hatte ich schon lange im Kopf. Das Ganze sollte im weitesten Sinne tanzbar sein und diesen leicht filmischen Touch haben. Ich wollte Clubmusik machen, aber eben ohne die üblichen Clubsounds mit Synthies, denn zu dem Thema ist bereits alles gesagt worden. Für mich als Produzent gehört es eben auch dazu, dass man mal die Augen schliesst, in sich geht und überlegt, wo es vielleicht noch das ein oder andere weisse Fleckchen auf der soundtechnischen Landkarte gibt, in der nicht schon tausend andere Fahnen stecken.»

Seit letztem Oktober sehen wir die «Zukunft Pink»

Für Fans von Peter Fox war das Warten allerdings gar nicht so schlimm: Es gab ja immer noch seine Hauptband SEEED, die trotz eines tragischen Todesfalls in der Band weiterhin starke Alben veröffentlichte. Ausserdem arbeitete Fox die erfolgreichsten Solostücke in die SEEED-Konzerte ein. Trotzdem gelang es ihm, im Oktober letzten Jahres zu beweisen, dass er als Solokünstler und Produzent noch etwas Eigenes zu sagen hat. «Zukunft Pink», bei dem die Sängerin der Band Ätna Inéz Schaefer zum ersten Mal auf Deutsch sing, wurde aus dem Stand zum Hit. Spannend war dabei vor allem die Tatsache, dass Fox hier nicht bloss von den Nostalgie-Fans gefeiert wurde, die «Stadtaffe» live miterlebt hatten, sondern auch von der jungen Generation. Bei TikTok findet man hunderte Videos bei denen Teenager:innen Lines wie «Elon Musik, fick dein Mars-Projekt! Scheisskalt und arschweit weg, hab Brandenburg entdeckt» lipsyncen. Aber es gab auch berechtigen Gegenwind, der Peter Fox zum Grübeln brachte: Vor allem die Black Community warf ihm vor, sich Schwarze Musik angeeignet zu haben, ohne hinreichend auf den Ursprung des Sounds hinzuweisen. Journalist Malcolm Ohanwe zum Beispiel fand «Peter Fox 1.2» zwar «sehr gut», aber er sah einen Track, der «1 zu 1 Amapiano-Sound aus Südafrika» aufgreift, ohne diesem Einfluss genügend Wertschätzung entgegenzubringen. Fox entgegnete, seine Inspiration stets transparent gemacht zu haben – traf sich aber in den Folgewochen mit vielen Kritiker:innen. Ausserdem überliess er wiederum seine Bühne für eine Allianz junger, prägender afrodeutscher Künstler:innen.

Ist ja gut, aber gibt’s denn jetzt ein Album?

Das bleibt die offene Frage: Die Kampagne zu «Zukunft Pink» kündigte noch nicht mehr an als diesen Song. Zugleich wurden aber für den Sommer grosse Soloshows bestätigt: Zum Beispiel auf dem OpenAir St. Gallen, das vom 29. Juni bis zum 2. Juli stattfindet. Peter Fox wird den Freitag headlinen. Auch grosse Festivals in Deutschland stehen auf dem Programm. Wir lesen das als Beweis, dass Peter Fox bis dahin noch weitere neue Songs am Start haben wird. Wer Peter Fox mal zu einem Interview treffen durfte, weiss schliesslich: Dieser Mann macht keine halben Sachen. Nie im Leben wird er eine Tour spielen, die nur mit alten Gassenhauern und ein oder zwei neuen Singles über die Bühnen geht.

Videos aus dem Studio mit jungen Rappern

Abschliessend gibt es noch ein paar Videos bzw. Aussagen, die Peter Fox im Studio mit jüngeren Talenten zeigt. Zum Beispiel einen TikTok-Clip von Chapo102, wo er einen neuen Part für «Zukunft Pink» rappt, bevor die Kamera dann auf Peter Fox schwenkt. Natürlich wird hier ein bekannter Song gespielt, aber mal ehrlich: Nur dafür wird der mit den 102 Boyz und solo extrem erfolgreiche Chapo doch nicht ins Studio kommen, oder? Und dann gab es da noch ein Interview mit Nina Chuba für den Podcast «Deutschland 3000». Da wurde sie gefragt, ob sie lieber mit Trettmann oder mit Peter Fox einen Song machen würde. Richtig festlegen wollte sie sich nicht, da sie mit einem der beiden kürzlich im Studio war, aber noch nichts verraten dürfte. Hier stehen die Chancen 50:50 – denn auch Trettmann arbeitet gerade an neuer Musik und hatte in der Vergangenheit oft spannende weibliche Gaststimmen. Aber trotzdem: Wir glauben, dass Chuba und Fox die realistischere Paarung sind. Sein Label Warner hat sich bisher, ebenso wie der Künstler, noch nicht offen zur Sachlage geäussert. Aber Fox schrieb schon im Oktober: «Wir sehen uns 2023!» Wir sind uns ziemlich sicher, dass er damit mehr meint als bloss die Konzerte.

Das OpenAir St. Gallen findet in diesem Jahr vom 29. Juni bis zum 2. Juli statt.
Alle Infos findet ihr hier.
Neben Peter Fox werden dort ausserdem live spielen: Macklemore, Lewis Capaldi, Kraftklub, The Lumineers, Hecht, Casper, Tash Sultana u. v. a.

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