Veröffentlicht am 01. September 2023

50 Jahre HipHop: Die Frauen hinter der Rap-Revolution

Der Kampf um Aufmerksamkeit und die Forderung, ernstgenommen zu werden, sind in der 50-jährigen Geschichte von HipHop zentral. Gerade in den Anfangstagen, wo Rap noch kein Massenphänomen war, brauchte es mutige Pioniere, die sich für die Anerkennung der HipHop-Kultur eingesetzt haben. Einige davon waren Frauen.

Es ist ein unbequemer Fakt: Der Kampf um Anerkennung war (und ist) für Frauen im HipHop anders und härter. Neben den Widerständen von aussen wurden sie aufgrund ihres Geschlechts auch innerhalb der Szene oft nicht ernstgenommen. Zählt man noch den Sexismus in der Gesellschaft dazu, stellen sich gleich drei unterschiedliche Fronten auf. Wenn nun die Männerdominanz im Rap zurecht kritisiert wird – gerade auch während den Anfängen – darf nicht ignoriert werden, welchen Beitrag Frauen zum Aufbau der Szene geleistet haben.

Die Mutter des HipHop

Die Single «Rapper’s Delight» der Sugarhill Gang war 1979 der erste Rap-Track in den amerikanischen Top 40 und wurde von Sylvia Robinson produziert. Robinson war seit den 1950ern als Sängerin und Songschreiberin aktiv und hat das Label Sugarhill Records mitbegründet. Als Produzentin hat sie 1982 auch an «The Message» von Grandmaster Flash and the Furious Five mitgearbeitet: Die Single gilt als frühes Beispiel von Conscious Rap und beschäftigt sich mit dem Leben im Ghetto, wobei Robinson das Thema vorgeschlagen haben soll. Auch die Single, die 1979 direkt nach «Rapper’s Delight» auf Sugarhill Records erschien, war ein Meilenstein: So ist «Funk You Up» von The Sequence der erste HipHop-Track einer komplett weiblichen Crew.

Zu den ersten Rapperinnen zählt auch Lady B aus Philadelphia, die sich als Radio-DJ für die Verbreitung von Rap ausserhalb New Yorks eingesetzt hat und 1979 eine eigene Single aufnahm. Im gleichen Jahr erschienen ebenfalls The Funky 4+1 auf der Bildfläche, die mit Sha-Rock auch ein weibliches Mitglied hatten. Geschichte schrieben sie im Februar 1981 durch einen Auftritt bei Saturday Night Live als erste Rap-Crew im amerikanischen TV. Vor dem Fernseher sass damals auch ein elfähriger Jay-Z, der es später als prägenden Moment bezeichnet hat. Während das alles eher kurze Abstände sind, hat es deutlich länger gedauert, bis ein weiblicher Artist ein Solo-Album veröffentlichte: 1988 war es soweit mit «Lyte As A Rock» von MC Lyte.

Dieser Artikel wurde von der Redaktion des LYRICS Magazines verfasst.

www.lyricsmagazin.ch

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