Pubblicato il 11. novembre 2022

Stress im Interview: «Meine Geschichte ist universell»

Andres Andrekson, besser bekannt als Stress, veröffentlicht mit «179 Seiten Stress» seine erste Biografie. Diese entstand in Zusammenarbeit mit Daniel Ryser. Der Journalist sass mit dem Rapper zahlreiche Stunden zusammen und erzählt eindrücklich Stress´Leben – von seiner Kindheit bis heute. Wir haben mit dem Musiker gesprochen.

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Stress ist auf Promotour für sein neustes Baby «179 Seiten Stress» – kein musikalisches Werk, aber Musik für die Ohren vieler, deren Leben von Ups und aber auch Downs geprägt ist. Andres Andreksons erste Biografie soll keine Nabelschau sein, wie man dies generell von Rappern vermuten könnte. Im Gegenteil: «179 Seiten Stress» ist ein äusserst nüchterner Einblick in ein Leben, das selten nur in geraden Bahnen verlief. Stress´ Zickzackkurs – von der Kindheit bis heute – regt zum Nachdenken an, berührt und macht klar, wieso einer der grössten Schweizer Musiker so denkt wie er denkt, so handelt wie er handelt und dass man beim nächsten Stress-Song am Radio eventuell ein wenig genauer hinhören sollte.

Um ein wenig mehr über seine Bio zu erfahren, telefonieren wir mit dem Rapper. Der Schweizer mit Estländer Wurzeln befindet sich im Auto, irgendwo zwischen dem Tessin und Basel.

Eine papierige Angelegenheit: «179 Seiten Stress»

Bonjour Stress. Du bist aktuell auf Promo für deine Biografie. Was ist der perfekte Moment, um eine solche zu veröffentlichen?

Ich feiere nächstes Jahr 20 Jahre Stress . Wenn du zwei Dekaden Musik machst, vergessen die Menschen oftmals, dass du bist und wer du bist. Als wärst du ein schon immer da gewesener Teil einer Einrichtung. Huch, ein Stuhl aus Estland. Was aber die Geschichte eines solchen Stuhls ist, wird nicht hinterfragt. Es ist also ein guter Moment, mehr Einblick in mein Leben zu gewähren.

...welches oft von schwierigen Zeiten geprägt war. Ist das Schreiben einer solchen Bio auch eine Art Therapie?

Ich. Weiss. Es. Nicht. Ein Freund meinte kürzlich, ja. «179 Seiten Stress» stellt mich nicht als Opfer dar, sondern erzählt lediglich meine Geschichte. Und diese soll vor allem eines zeigen: Egal, welche Karten du als Jugendlicher kriegst: Alles ist möglich im Leben. Du musst es nur wollen und die Bereitschaft zeigen: Dinge zu verändern.

Wer soll «179 Seiten Stress» lesen?

Meine Geschichte ist universell. Ob Kindheit, Hochzeit, Depressionen – jede:r wird sich ein Stück weit mit meinen Episoden identifizieren können. Jungen Menschen werde ich Mut machen. Leser:innen, die sich gerade in einer Scheidung befinden, werden auch merken, dass sie mit ihrem Gefühlschaos nicht alleine sind. Es gibt keine perfekte Zielgruppe.

Stress und sein Sparringspartner Daniel Ryser.

Führst du derzeit ein glückliches Leben? Bist du happy?

Ja, absolut. Natürlich gibt es immer Momente, in denen du frustrierst bist. Ich kann mich aber kaum beklagen. Wenn ich sehe, woher ich komme und wo ich heute stehe, bin ich einfach nur glücklich.

Dein Sparringspartner Daniel Ryser ist ein begnadeter Journalist. Wie oft musstet ihr die Köpfe zusammenstecken für dieses Werk?

Wir haben im Mai 2022 angefangen zusammenzuarbeiten. Wir trafen uns regelmässig, reisten gar für vier Tage nach Estland. Weil Daniel mich aber auf Anhieb verstanden hat und auch wusste, wie er über mich schreiben wollte, hielt sich die Fülle unserer Treffen in Grenzen. Ein paar hundert Stunden kamen jedoch gut zusammen. Und das ist gut so. Denn im Nachhinein bin ich super happy und finde, Daniel hat echt einen guten Rhythmus in dieses Buch hineingebracht.

«Ich empfehle das Buch all denjenigen, die eine bessere Version ihrer selbst sein möchten.»

Stress
Bald ist Weihnachten. Wem soll man dein neues Buch unter den Weihnachtsbaum legen?

Ich glaube, jeder Mensch will sich verändern. Meine Geschichte handelt davon, wie man sich bemühen kann, ein besserer Mensch zu werden. Zudem zeige ich auf, wie man sich aus verschissenen Situationen lösen kann. Ich empfehle das Buch all denjenigen, die eine bessere Version ihrer selbst sein möchten. Und ich würde das Buch den Menschen unter den Weihnachtsbaum legen, die nicht viel lesen. Mit diesen 179 Seiten ist man relativ schnell durch (lacht).

Ebenso neu: Das Duett «Again» mit Marius Bear.

Wird es Hörbuch geben?

Das ist Zukunftsmusik. Wir setzten bewusst auf eine rohe Form der Publikation. Die Bio enthält auch keine Fotos. Die konventionelle Buchform war das Ziel. Ob noch ein Audioformat davon erscheint, wird sich zeigen.

Mit Marius Bear hast du erst gerade eine neue Single gedroppt, darauf folgte deine Bio. Was passierst als nächstes im Stress-Universum?

Im kommenden Februar steht eine Buch-Tour mit Daniel an – wir reisen dafür durch die Schweiz. Danach werde ich die Vorbereitungen für ein Projekt in Angriff nehmen, bei dem mein 20-jähriges Jubiläum im Mittelpunkt steht. Darüber möchte ich jedoch noch nicht allzu viele Worte verlieren.

Merci für deine Zeit und viel Erfolg für dein Buch.

Vielen Dank.

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