Pubblicato il 19. gennaio 2024

Kontoverse in Clips: 6 provokante Musikvideos der Musikgeschichte

Fast so lange wie es Musikvideos gibt, gibt es Menschen die sich darüber echauffieren. Wir haben einige der schönsten Aufreger aus den letzten vier Jahrzehnte herausgesucht.

Journalist
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Madonna - Like a Prayer

Das Musikvideo zu «Like a Prayer» von Madonna wird oft als der Prototyp der provozierenden Musikvideo bezeichnet und markiert einen wegweisenden Moment in der Musikgeschichte. Das Video, das in einer Kirche gedreht wurde, behandelt Themen wie Sexualität, Diskriminierung und Religion und stiess damit 1989 auf einen grossen Widerstand. Religiöse Gruppen riefen zu einem Boykott auf und sogar Papst Johannes Paul II. äusserte öffentlich seine Ablehnung. Die Kontroverse führte dazu, dass Pepsi ihre Werbepartnerschaft mit Madonna im Wert von 5 Millionen US-Dollar beenden musste.

Trotz der heftigen Reaktionen erhielt «Like a Prayer» Anerkennung für seine kühne künstlerische Vision sowie für die darin vermittelte Botschaft von Toleranz und Inklusion. Das Video zählt heute zu einem der bekanntesten Werke Madonnas und bleibt ein Meilenstein in ihrer Karriere.

Queen - I Want To Break Free

Ein weiteres Beispiel ist Queens' «I Want to Break Free» aus dem Jahr 1983. Im zugehörigen Video tritt die Band im Drag-Stil als britische Soap-Persönlichkeiten auf. Während das Video in Europa als unterhaltsam wahrgenommen wurde, stiess es in Amerika auf Widerstand und wurde aufgrund der homosexuellen Anspielungen von MTV verbannt. Bei Konzerten in Brasilien wurde sogar Freddie Mercury mit Steinen beworfen. Glücklicherweise hat sich die Welt seitdem in eine tolerantere Richtung entwickelt, und der Song ist bis heute ein Fan-Favorit.

Eminem - Stan

In Eminems 8-minütigem Musikvideo kämpft der von Eminem inspirierte Fan Stan mit Obsession und mentaler Instabilität, während er verzweifelt versucht, die Aufmerksamkeit des Künstlers zu erlangen. Das Video geriet aufgrund seiner expliziten Darstellung von Gewalt, aggressiver Sprache und der Schilderung psychischer Erkrankungen in die Kritik. Aufgrund dessen wurde es für die Ausstrahlung auf MTV und anderen Plattformen stark zensiert. Dennoch hat das Video wichtige Diskussionen über die Rolle der Musik angestossen und erhielt Anerkennung durch Auszeichnungen für seine herausragende Cinematographie.

Miley Cyrus - Wrecking Ball

Nach ihrem Ausbruch aus der Rolle ihres Disney-Alter Egos Hannah Montana veröffentlichte Miley Cyrus das Musikvideo zu «Wrecking Ball». Die christliche Gemeinschaft äusserte rasch Bedenken gegenüber dem Video, das ihrer Ansicht nach als übersexualisiert galt. Im Jahr 2013 war diese Kritik eigentlich schon lächerlich spät dran und während die Sittenwächter noch diskutierten erkannte der Rest, dass das Musikvideo mehr ist als nur eine Provokation ist, nämlich ein Ausdruck von Verletzlichkeit und emotionalem Schmerz – und Teil eines echten Pop-Bangers.

Doja Cat  - Paint The Town Red

«Paint the Town Red» von Doja Cat eroberte die Spitzenposition der Charts in über 18 Ländern und löste gleichzeitig eine gewaltige Gegenreaktion im Internet und auf den sozialen Medien aus. Ihr wurde vorgeworfen, den Teufel anzubeten und demnach dämonische Werte zu fördern. Fans und Branchen-versierte erkannten das Video als geschickte Marketingstrategie, kritisierten mitunter aber die fehlende Innovation hinter dem Schock-Effekt. Hatten wir alles schon mal, unter anderem beim ersten Beitrag in in dieser Liste.

Lil Nas X - J CHRIST

Der jüngste «Übeltäter» ist Lil Nas X und sein Musikvideo zum Song «J CHRIST». In diesem porträtiert er sich selbst als Jesus am Kreuz und in weiteren biblischen Geschichten, was die christliche Community etwa so geil fand, wie diese eine «South Park»-Folge in der Jesus gegen den Teufel boxt. Empörte Reaktionen dürften für Lil Nas X aber kaum neu sein: Im Clip von «MONTERO» aus dem Jahr 2021, gab der Künstler Belzebub einen Lapdance, was damals gleichermassen für Gesprächsstoff sorgte. Lil Nas X versuchte diesen anschliessend in einen konstruktiven Diskurs über die Unterdrückung der LGBTQ+ Community zu kanalisieren, was ihm auch weitgehend gelang. Mit «J CHRIST» verfolgt der Rapper weniger sozialkritische Ziele, stattdessen sollten Song und Video schlicht seine Rückkehr in die Musikbranche symbolisieren, weshalb es dann kürzlich auch ein offizielles «Sorry» in Richtung der erzürnten Kirchgänger gab.

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