Publié le 02. février 2024

Die Songs der Woche mit Giant Rooks, Fletcher, Burial

Das zweite Album der Giant Rooks ist draussen, Fletcher teilt einen Song aus ihrer kommenden Platte «Antidote», Burial lässt uns 13 Minuten im Nebel tanzen, The Last Dinner Party feiern ihr Debüt und Moonpools zelebrieren noisig-schönen Dreampop.

Journalist
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Giant Rooks – «Nobody Likes Hospitals»

Wenn man Giant Rooks bei TikTok & Co. folgt, konnte man schon raushören, dass es nicht unbedingt ein leichter Weg zum zweiten Album war. Der internationale Erfolg, das viele Touren, der Druck mindestens auf «Rookery»-Level nachzulegen – all das sollte man nicht als Luxussorgen einer sehr erfolgreichen, jungen Band abtun. Umso erstaunlicher ist, wie fett, selbstbewusst, gross und international «How Have You Been?» nun klingt. Mit dem, was man «Indie» nennt, hat das stilistisch schon lange nichts mehr zu tun: Die Hits wie «Somebody Like You» und «Bedroom Exile» sind selbstbewusst groovender Pop, der am besten auf grossen Bühnen performt werden sollte – wo er auch hingehört. Was hier bitte nicht als Diss, sondern als ausdrückliches Kompliment gemeint ist. Und wer befürchtete, die Jugendfreunde hätten ihr Trümpfe schon mit den Vorabsingles ausgespielt, wird nicht zuletzt durch diesen fantastischen Song eines Besseren belehrt:

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Moonpools – «Never Mind»

In dieser Woche startet unsere grosse Reihe «Die 100 besten Schweizer Songs aller Zeiten», die wir mit zahlreichen Musikprofis des Landes ermittelt haben. Ob die Basler Indie-Band Moonpools auch drin zu finden ist? Das zeigt sich in den nächsten Tagen. In dieser «Songs der Woche»-Liste sind sie schon mal: Ihre neue zwischen Indie à la Snail Mail, New Wave Drama und Dream Pop changierende Single «Never Mind» gefällt uns nämlich ausgesprochen gut, was nicht nur an Marcie Nyffeler Stimme liegt, die uns eigentlich immer kriegt.

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Fletcher – «Lead Me On»

Am 25. April wird die amerikanische Pop-Hoffnung Fletcher mit ihrem neuen Album «Antitode» im Komplex 457 in Zürich spielen (Tickets und Infos hier), wie wir recht frisch erfahren haben. Eine gute Gelegenheit, noch mal ihre neue Single «Lead Me On» zu hören, die man durchaus als moderne Power-Ballade bezeichnen könnte. Was melancholisch mit Stimme und Gitarre beginnt, wird langsam aber sicher zu einem ausgewachsenen Rocksong, mit einem Chorus der bei jedem Durchlauf an Kraft gewinnt.

Burial – «Dreamfear»

Der ebenso geheimnisvolle wie geniale britische Produzent Burial war zuletzt vor allem im Verbund mit anderen Künstlern aktiv: mit Kollege Kode9 veröffentlichte er die Split-Single «Infirmary / Unknown Summer» und mit Four Tet und Thom Yorke «Her Revolution / His Rope». Jetzt gibt es endlich wieder einen 2-Track-Solo-Release von ihm, und «Dreamfear» ist der Fokus-Track. Trotz seiner Länge von gut 13 Minuten ist «Dreamfear» einerseits wieder eine wilde Reise durch Dubstep, Ambient, House und 2-Step, andererseits aber erstaunlich zugänglich und tanzbar. Trotzdem trägt auch «Dreamfear» wieder etwas Dunkles im schnell schlagenden Herzen – was der grosse Musikkritiker und Autor Marc Fisher einmal seht treffend mit dem Begriff «Hauntology» verwoben hat.

The Last Dinner Party – «The Feminine Urge»

«Prelude To Ecstasy» heisst das Debütalbum von The Last Dinner Party – und es dürfte zumindest in England in der kommende Woche irgendwo auf den ersten drei Plätzen der Charts zu finden sein. Die Musikerinnen gelten zurecht als Hype des Jahres und gewannen beim renommierten «BBC Sound of 2024» – was ihnen ihr grösstes Idol vor laufenden Kameras mitteilte: Florence Welch aka Florence and The Machine. Auf ihren Spuren wandeln auch die zwölf Songs: dramatischer, sehr erwachsener, bisweilen fast orchestraler Pop mit starken Texten voller literarischer Referenzen und feministischem Drive. Wie zum Beispiel «The Feminine Urge», der bei ihren Live-Shows im letzten Jahr zu den absoluten Gewinnern zählte und alle Qualitäten dieser Band zeigt:

Das war natürlich nur eine kleine Auswahl der aktuellen Neuerscheinungen. Weitere, für die Schweiz relevante gibt es hier:

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