Alien Ant Farm: Aufstieg, Fall und Wiedergeburt
Alien Ant Farm, oft kurz AAF genannt gelang der Durchbruch mit einer Coversion von Michael Jacksons «Smooth Criminal». Vor ihrer Zürcher Show im November werfen wir einen Blick auf zwei Meilensteine ihrer Karriere.
1996, Riverside, Kalifornien. Dryden Mitchell, Terry Corso, Tye Zamora und Mike Cosgrove gründen eine Band mit dem ungewöhnlichen und originellen Namen Alien Ant Farm. Laut Dryden war dies eine metaphorische Vision des menschlichen Lebens auf der Erde: Menschen, die sich vor den Augen außerirdischer Kreaturen wie Insekten bewegen. Sehr, ehm, tiefgründig.
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Ihr erstes Album, «Greatest Hits» (1999), war weder ein Best-of noch ein Hit, aber zumindest ein kleiner Achtungserfolg, bevor zwei Jahre später das Album «ANThology» erschien, auf dem AAF eine rockige Coverversion von Michael Jacksons «Smooth Criminal» präsentierten. Der Song macht die Alternative-Band über Nacht zu Stars und etablierte, das Nu Metal auch nach den 2000er noch was zu erzählen hatte.
Ein Unfall, der beinahe alles beendet hätte
Im Jahr 2002, als die Band gerade auf Europatournee war, wurde sie in Spanien in einen schweren Busunfall verwickelt. Sänger Dryden Mitchell erlitt einen Bruch der Wirbelsäule, Gitarrist Terry Corso brach sich den Knöchel, Bassist Tye Zamora verletzte sich am Fuss und Schlagzeuger Mike Cosgrove wurde mit Schnittwunden und Blutergüssen ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Bandmitglieder schliefen zum Zeitpunkt des Unfalls, der sich gegen 2.20 Uhr morgens ereignet hatte und für den Fahrer leider tödlich endete.Der Unfall hatte nicht nur die Tournee gestoppt, sondern auch ihre Dynamik und den Vibe grundlegend verändert.
Ein schwankendes Comeback und eine Kampfansage
Nachdem Alien Ant Farm in den frühen 2000er Jahren einen beachtlichen Höhenflug erlebt hatten, durchlebten sie eine Zeit des Auf und Ab mit Wechseln von Plattenfirmen und Bandmitgliedern, Karrierepausen und Comeback-Versuchen.
Im April dieses Jahres veröffentlichte die Band ihr sechstes Album «~mAntras~», zu dem Gitarrist Terry Corso sagte: «Meine Kindheit, Scheidung, Familie, Tod, Bandauflösungen, Operationen, Krankheit, Gesundheit - alles ist in diesem Album enthalten. Es ist buchstäblich ein Produkt all der guten und schlechten Scheisse, die wir durchgemacht haben».
Mit dem Album unterstreicht die Band die Widerstandsfähigkeit, denn jeder Song trägt die Last der persönlichen Prüfungen und Drangsale, die die Mitglieder im Laufe der Zeit durchlebt haben. Vor zwei Wochen veröffentlichte AAF das Video zu «Storms Over», und wir fühlen uns immer noch wie in den 2000er Jahren. Vielleicht ist das ja Geheimnis dieses Ameisenhaufens: Man bleibt stets in seiner eigenen Welt.