Kunz: «David Hasselhoff war mein erstes Idol»

Musik entsteht selten in einer Blase. Der Weg zur ersten eigenen Komposition ist gepflastert mit Inspirationen, Ideen oder den Methoden anderer Künstler:innen. Wir fragen Schweizer Musiker:innen, welche Acts sie beeinflusst und welche Songs ihren Stil geformt haben oder kurz: Welche Musik hat sie dahin gebracht, wo sie heute stehen. Heute mit dem Mundart-Folker Kunz.

Mauensee liegt in Sursee im Kanton Luzern und – auch auf das Risiko hin, dass wir wie ein paar arrogante Grossstädter klingen – ist wahrscheinlich nicht der kosmopolitische Nabel des Landes. Nichtsdestotrotz hat die kleine Gemeinde einen der bekanntesten Künstler der Schweiz hervorgebracht: Marco Kunz eroberte spätestens mit seinem zweiten Album «Mundart Folk» die Bühnen, Radiostationen und Herzen aller Schweizerdeutsch-Fans. Diese dürften schon bald ein bisschen schneller schlagen, denn Kunz hat für den 3. November ein neues Album am Start. Die Wartezeit überbrücken wir mit seiner neusten Single «Bluemen e de Hoor».

Das dazugehörige Album heisst «Proviant» und diesen braucht der Sänger in nächster Zeit auch: Nach der Album-Tour will Kunz etwas mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und ein bisschen reisen. Wie sein Roadtrip-Soundtrack aussieht, hat uns der Künstler nicht verraten, dafür aber, welche Songs ihn seit seiner Kindheit begleiten.

David Hasselhof - Looking For Freedom

Hey, auch wenn sich bei einigen die Haare sträuben mögen: er war mein erstes Idol. Ich kann mich erinnern, wie in meinem Zimmer ein Poster von ihm vor einer goldenen Harley hing. Schuld an meinem Fanboy-Dasein war wohl meine Schwester – von ihr hatte ich das Kassettli geklaut und heimlich gehört.

Michael Jackson - Black Or White

Auch diese Entdeckung hatte ich meiner älteren Schwester zu verdanken. Das Kassettli gehörte ebenfalls ihr, dieser Song hatte mich sooo geflasht. Seit dann war und bin ich grosser Fan dieser Energie und dieses Gesangs. Und natürlich auch von seinem Gesang.

Michael Jackson - Earth Song

Anhand dieses Songs wurde mir zum ersten Mal bewusst, was wir Menschen der Welt antun.

https://www.youtube.com/channel/UC5OrDvL9DscpcAstz7JnQGA

Michael Jackson - They Don't Care About Us

Dieser Track war meine erste eigene Single-CD. Was für ein Beat und wie er mit seiner Stimme spielt!

Peter Reber - Buebe tüe nid briegge

Mit diesem Lied lernte ich die Musik von Peter Reber kennen. Was für ein grossartiger Liedermacher. Damals wusste ich noch nicht, dass Peter auf meinem Karriereweg eine wichtige Rolle spielen würde. Man könnte ihn als meinen Mentor bezeichnen. Als «Götti» in der Fernsehsendung «Alperose» hat er mich unter seine Fittiche genommen und meine Karriere somit von Anfang an begleitet.

Aqua - Barbie Girl

Mein erstes Album auf CD. Hallo 90's.

Backstreet Boys - Everybody

Ich will es nicht abschieben, aber auch hier war ich zu 100% beeinflusst von meinen älteren Schwestern. Rückblickend muss ich aber ehrlich zugeben: die Songs sind auch heute noch klasse, ODER? (Anm. d. Red. JAWOHL, KUNZ. Jeder einzelne davon.)

AC/DC - Back in Black

Mein erster Ausflug in die Welt des Hard Rocks. Ich war fasziniert von dieser Härte. Ihre Songs haben einen einzigartigen Groove und sind gleichzeitig voll auf den Punkt gebracht. Grandioser Song, fantastische Band.

Guns n’ Roses - Paradise City

Mein zweiter und vielleicht fast noch etwas intensiverer Ausflug in den Hard Rock. Da ich Melodien liebe, flashte die Band mich noch fast etwas mehr. Ich vergötterte Axels Stimme und wollte natürlich so singen wie er und Gitarre spielen wie Slash: Kurz darauf gründete ich meine erste Band - eine Hard Rock Band.

https://www.youtube.com/channel/UCIak6JLVOjqhStxrL1Lcytw

Saybia - The Second You Sleep

Meine erste Liebe und die Musik dazu.

Jenny Lewis - Acid Tongue

Hallo Folk. Diesen Track hat mir ein Schwarm gezeigt und ich verliebte mich in Jenny Lewis’ Stimme. Von da an war für mich klar: Wenn der Song gut ist, braucht es nicht mehr als eine Gitarre und eine Stimme. OK, zugegeben: Der Chor ist dann schon auch magisch.

Adrian Stern - Ha nur welle wüsse

Dieser Song war so frech, genau deshalb wollte ich nie und nimmer Mundart machen. Kurzer Ausflug zum Dialog, den ich mit mir selbst führte: «Doof, diese Reime. Ugh, und dieses Mundart. Und der Hook... Ok, der ist ok. Ja, und der Text: irgendwie bleibt der. Ja und jetzt läuft er mir nach. Kann man machen. OK, der Song ist irgendwie noch gut. Und auch das mit dem Mundart, da versteht man wirklich, was gemeint ist…» Es war einer der Schlüsselsongs, der mir zeigte: Mundart bewegt die Menschen und die Botschaften kommen an.

«Proviant», das 6. Album von Kunz erscheint am 3. November. Sämtliche Infos und Tickets zu seiner anstehenden Tour findet ihr HIER.

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