Veröffentlicht am 06. Juni 2023

Welcher «ZOA City»-Typ bist du?

Auch in diesem Sommer gibt es eine Reihe toller Konzertabende auf der Dolder Kunsteisbahn in Zürich. Wir haben mal einen Teil der Headline-Acts des «ZOA City» nach Konzerttypen sortiert. Von der Lagerfeuerfreundin bis zum Techno-Traumtänzer.

Journalist

Für Lagerfeuerfreunde und -freundinnen: Jack Johnson (29. Juni)

Das L-Wort wird ja gerne mal als Diss gegen Songwriter:innen benutzt – aber ehrlich gesagt meistens von eher zynischen Musikjournalist:innen, die ihren Job schon zu lange machen. Gitarrenmusik am Lagerfeuer muss ja nicht immer ein gejaultes Wonderwall vom spanischen Expat sein, und der Hawaiianer Jack Johnson hat einfach den perfekten Sound für laue Sommernächte, Meeresbrisenmelancholie – und einem grossen Lagerfeuer, an dem man sich ebenso wärmen kann, wie an seinen Liedern. Klingt kitschig, ist aber so.

Für Bassreisende und Maskenfans: Boris Brejcha (24. Juni)

Der Mann mit der venezianischen Maske ist einer der erfolgreichsten Techno-Acts Deutschlands – und das obwohl er die deutsche Techno-Hauptstadt Berlin lieber meidet. In einem Interview sagte er mal: «Ich spiele fast nie in Berlin, weil da die Musik einfach ganz anders ist. Da ist es mehr dieses Berghain, Ben Klock, dieses sture Techno-Gehämmer. Das ist gar nicht mein Style. Der Süden ist mehr so meine Welt.» Tatsächlich war Brejcha zuerst in Südamerika ein Star, bevor dann der Hype über Frankreich nach Resteuropa schwappte. Er selbst nennt seinen Sound «High Tech Minimal», was nach seinen Worten «ein Mix aus allem» ist, weil er mal Minimal macht, mal Techno, mal House und mal sogar fast poppige Melodien zwischenwirft. Was dabei aber immer sitzt: der Bass. Nicht nur deshalb nimmt ihn inzwischen jedes elektronische Festival mit Kusshand.

Für Fans des gepflegten Kehlkopfraspelns: Paolo Nutini (19. Juli)

Es gibt zahlreiche Sänger, die sich Fragen wie diese gefallen lassen müssen: «Wieviel Whiskey hast du getrunken, um diese Stimme zu kriegen?» Was bei einem Shane MacGowan gerechtfertigt wäre, ist in den meisten Fällen aber unangebracht. Zum Beispiel bei Paolo Nutini: Wer so singt wie er, wer dieses tiefe Raspeln in der Kehle abrufen kann, wer diese Wucht und diesen Schmerz in seine Stimme packen kann, der hat sich das nicht ersoffen, sondern hart erarbeitet.

Für alle, die «I ha di sehr fescht gärn» zu Schweizer Songwriting sagen: Brandão Faber Hunger (15. Juli)

2020 veröffentlichten Faber, Sophie Hunger und Dino Brandão das gemeinsame Album «Ich liebe dich» – darauf zelebrierten sie nicht nur ihre Liebe zu schweizerdeutschem Songwriting, sondern auch ihre Liebe zueinander. So bekam jede:r von ihnen ein eigenes «Ich liebe dich …» gesungen. Im Juli gibt’s ein Revival des Trios, das man ruhigen Gewissens eine Schweizer Supergroup nennen darf – obwohl sie das vermutlich hassen würden.

Für Techno-Träumtänzer:innen: Artbat (22. Juli)

Das Electro-Duo Artbat kann in seinen Sets auch manchmal derbe hämmern, setzt aber meistens auf diese zugleich treibenden und sphärischen Deep-House-Vibes, bei denen man in den besten Moment das Gefühl hat, man würde kurz vor dem Drop zwei Zentimeter über dem Boden dancen. Die Sache mit dem Traumtanzen hat aber noch eine andere, bittere Note: Artur Olegovich und Vitalii «Batish» Limarenko stammen nämlich aus der Ukraine und träumen sicher jeden Tag davon, dass dieser unmenschliche Angriffskrieg Russlands endlich ein Ende findet.

Das «ZOA City» findet in der Zeit vom 24. Juni bis zum 22. Juli statt. Alle Infos und Tickets gibt's hier.

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