Electric Callboy in Basel: Vokuhilas für alle!

Schon an den Songtiteln erkennt man die Stossrichtung eines Songs von Electric Callboy: «Pump It», «We Got The Moves», «Neon», «Tekkno Train», «Fuckboi» und «HYPA HYPA». Das klingt nicht nach Feuerzeuge-raus-Ballade, sondern eher nach Techno-Beat-Zeigefinger in der Luft und Zucken in der Hüfte. Das trifft die Sache schon mal – in Teilen. Bei Electric Callboy kann man jedoch auch noch exzellent moschen und die buntesten Stretch-Hosen oder Vokuhila-Perücken auftragen. Mit ihrem Trance-Core-Sound, ihren Live-Shows, ihrem extravaganten Style und ihrem Publikum, das ihnen in Sachen Outfits nacheifert, haben sie in den letzten Jahren erstaunliche Erfolge eingefahren. Und dass, obwohl sie nicht nur 2020 einen neuen Sänger suchen mussten, sondern auch noch den Bandnamen änderten. Von Bandgründung an bis zum Jahr 2020 war Sebastian «Sushi» Biesler charismatischer Frontmann. Die Band suchte in einem längeren Prozess den Nachfolger – und wurde bei Nico Sallach fündig, der zuvor in der Essener Band To The Rats And Wolves sang.

Neuer Bandname seit März 2022

Seitdem scheint ihre Karriere noch einmal an Fahrt aufgenommen zu haben. Schon die erste Single mit neuem Sänger «HYPA HYPA» wurde zum Szene-Hit und ist bis dato der erfolgreichste Song der Band, der alleine bei Spotify knapp 50 Millionen Streams gesammelt hat. Auch online sind sie eine bemerkenswerte Kraft, was sich in über 150 Millionen Videoaufrufen auf YouTube, mehr als 500.000 Followern in den sozialen Medien und 1,6 Millionen monatlichen Hörer:innen auf Spotify widerspiegelt. Die Band nutzte den Wandlungsprozess allerdings auch für ein paar andere Massnahmen: Sie liess einige Titel ihrer Frühphase aus dem Netz entfernen, weil diese zurecht als sexistisch und homophob kritisiert wurden. Ausserdem benannten sie sich im März letzten Jahres von Eskimo Callboy in Electric Callboy um. Eine Entscheidung, die sie hier sehr ausführlich erklären:

Vokuhilas vor und auf der Bühne

Der ironische, trashige Style, den die Band auch im «HYPA HYPA»-Video feierte, wurde zu einem neuen Markenzeichen der Band und vieler ihrer Fans. Wer einmal eine Show von Electric Callboy besucht hat weiss, wie bunt und gutgelaunt ihre Crowd unterwegs ist. Da sieht man schon mal Schulterpolster aus der Hölle, Fake-Schnäuzer, Glitzer-Stretch-Hosen an Frauen- und Männerbeinen, Vokuhila-Perrücken und Sonnenbrillen, die aussehen, als hätte man sie aus Opas Koffer geklaut. Schon dieses Jahr war ihre «TEKKNO»-Tour ruckzuck ausverkauft – da lag es nahe, dass sie 2024 noch einmal on the road sind und auch in Basel stoppen. Die Band liess im Herbst letzten Jahres verlauten: «Was für ein unglaubliches Gefühl, wieder auf der Bühne stehen zu können! Die Tour erfüllt unsere Herzen noch immer mit purer Freude und Glück! Das ist es, wofür wir Musik machen. Und weil sie so schnell ausverkauft war, haben wir beschlossen, den Wahnsinn nächstes Jahr wieder auf die Bühne zu bringen! Mit neuen Songs und der ultimativen TEKKNO-Power!» Wie die bisherige Shows aussahen, kann man noch immer auf ihrem YouTube-Channel sehen.