Die Songs der Woche mit Domiziana & Blümchen, Olivia Rodrigo, Girl Ray

Domiziana feat. Blümchen – «SOS»

Wer die deutschsprachigen Hyperpop-Acts ein wenig im Blick hat, weiss bereits, dass 90er-Teenie-Star Blümchen da hoch im Kurs steht. Künstlerinnen wie Mariybu oder eben Domiziana covern Blümchen auf ihren Konzerten und machen keinen Hehl daraus, dass ihr «Herz an Herz»-Sound für sie als junge Mädchen stilprägend war. Da ist es nur folgerichtig, dass sich Domiziana und Blümchen für einen gemeinsamen Song gefunden haben. «SOS» greift natürlich Blümchens 97er-Hit «S.O.S. – Herz in Not» auf, der erstaunlich gut zu Domizianas gehauchtem Berlin-Sound passt. Für Jasmin Wagner alias Blümchen ist dieses Feature auch ein ziemlicher Glücksgriff: Sie machte zuletzt ziemlich lieblosen «Elektro-Schlager», der wenig von ihrer einst überdrehten und später charmanten Coolness übrigliess.

Girl Ray – «Up»

Girl Ray haben seit ihrer Gründung im Jahr 2015 eher kleinere Brötchen gebacken. Mit dem kürzlich erschienen, dritten Album dürfte sich das aber ändern: Der sommerlichen Indie-Pop früherer Platten bildete immer noch das Fundament des Londoner Trios, neu schrauben sie dazu aber sämtliche Funk-Regler ganz nach oben was in der Summe wie eine leicht sedierte, gitarrenlastigere Version von Daft Punks Hit-Album «Random Access Memories» klingt. Besonders schön heraushören lässt sich das auf dem sehnsüchtigen «Up», zu dem wahrscheinlich auch das Roboter-Duo anerkennend mit den Füssen wippt.

Olivia Rodrigo – «bad idea right»

Nachdem schon „Vampire“ eine fantastische Ballade mit allerlei Fallstricken war, beweist die zweite Vorabsingle ihres für Anfang September geplanten Zweitlings „GUTS“, dass es mit Olivia Rodrigo weiterhin spannend bleibt. „bad idea right“ ist ein cleverer Pop-Punk-Song, der mal wieder eine Frage stellt, mit der jede:r releaten kann, die oder der schon eine Beziehung hinter sich hat: Sollte man sich noch einmal auf den oder die hotten Ex einlassen? Das sei doch eine „bad idea right?“ In diesen Song und dem Video dazu sind jedenfalls eher gute Ideen eingeflossen …

Anna Rossinelli – «Daddy Isn’t Home»

«Daddy Isn’t Home» ist der letzte Vorbote von Anna Rossinellis neuem Album, das am 22. September erscheint. Die Basler Sängerin verarbeitete darauf den Tod ihres Vaters, was aber nicht in der üblichen Trauma-Ballade resultierte, sondern einen energetischen Reality-Check. «Trauer liegt manchmal sehr nahe bei der Wut.», meinte Rossinelli kürzlich selbst dazu. Das hört man.

Nura – «Fat A$$»

Zum Ausklang noch ein wenig raunchy Rap, aber nicht die dickeierige (oder kleineierige?) Proll-Version der Rap-Männers. Nura, Ex-SXTN-Member legt mit «Fat A$$» ein deutschsprachige Twerk-Hymne vor, mit der sie jedem Typen die hotte Freundin ausspannen will. Immer wieder sehr unterhaltsam, wie Nura austeilt und offensiv flirtet. «Ich nehm euch eure Weiber weg!», ruft sie mehrmals und, nun ja, könnte glatt klappen ...

Was sonst noch in dieser Woche veröffentlicht wurde, findet ihr in dieser Playlist: