Dabu Fantastic sprengen den Stadt-Land-Graben
Dabu Fantastic ist es gelungen, die ganze Bandbreite der Schweiz auf einem einzigen Album einzufangen – eine wahrhaftige Verkörperung des Regenbogens, der das Cover von «So Easy Mitenand» ziert. Wir haben uns mit Lead-Sänger Dabu unterhalten.
Es ist das erste Mal, dass die gesamte Schweiz auf einem Album zusammenkommt – ja, sogar die rätoromanische Region ist vertreten. Mit der Veröffentlichung von «So Easy Mitenand», einer neuen Version ihres Albums «So Easy» aus dem Jahr 2022, haben Dabu Fantastic nicht nur Sprachgrenzen überschritten, sondern auch verschiedene Genres aufeinander prallen lassen. Auf dem Album sind insgesamt 18 Künstler:innen als Gäst:innen vertreten, die die Gastgeber auf ihrem musikalischen Fest begleiten und «So Easy» neu interpretieren.
«So Easy Mitenand» feierte am Freitag, dem Release-Tag, Premiere, und bereits am Donnerstag wurde die musikalische Party an einem SRF3-Showcase eingeläutet. Und nicht nur ein oder zwei der Gäst:innen waren anwesend, sondern alle 18 Mitwirkenden versammelten sich in der Radiohall in Zürich.
Wir haben mit dem Frontmann Dabu gesprochen.
Wir haben gesehen, dass unser Album «So Easy» sowohl in ländlichen als auch städtischen Gebieten sehr gut ankommt, was eher ungewöhnlich ist. Das hat uns dazu inspiriert, Brücken zu bauen und noch mehr Verbindungen herzustellen – nämlich mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, aus verschiedenen Regionen der Schweiz, mit verschiedenen Sprachen, Altersgruppen und Genres.
Ich bin auf die Menschen zugegangen und habe gesagt: «Hey, ich würde mich freuen, wenn du bei diesem Song mitwirkst.» Das war eigentlich meine einzige kreative Entscheidung. Danach habe ich die Gäste machen lassen, was sie möchten. Wenn sie schon dabei sind, muss ich ihnen sicher nicht vorschreiben, was sie tun sollen. Stattdessen sollen sie sich frei entfalten können.
Es gibt sogar Autotune-Gesang, Jodeln, eine Lesung und Chorgesang auf einem Song. Ich glaube, so etwas hat es noch nie in der Weltgeschichte gegeben. Deshalb möchte ich diesen Song besonders hervorheben.
Ja, ich bin an viele verschiedene Orte gereist, um das Album aufzunehmen. Zum Beispiel habe ich mit L Loko und Drini in einem verrauchten Keller in Zürich gearbeitet und kurz darauf mit Melanie Oesch und ihrem Vater auf ihrem Hof im Berner Oberland.
Bei der Aufnahmesession mit Aliose hatte ich im Nachhinein ein 48-Stunden-Date mit einer Frau, die ich frisch kennengelernt hatte. Dadurch war ich natürlich bei der Session etwas nervös und gestresst, aber das hat niemanden gestört. Im Gegenteil, der Song ist wundervoll entstanden – vielleicht gerade deshalb.
Der ganze Prozess war generell sehr viel Arbeit, doch der besagte Abend war ein grosser Lohn. Alle waren in guter Laune und super motiviert. Es herrschte eine «uh huere schöni» Stimmung, und ich glaube, dass alle, die am Set dabei waren, diese Liebe direkt gespürt haben.
Nein, das war eine einmalige Sache. Wir haben nicht vor, eine Big Band mit anderen Künstler:innen zu gründen. Ich liebe es, verschiedene Dinge auszuprobieren und dann auch wieder andere Projekte anzugehen.
Gestern war für mich der Höhepunkt dieser Arbeit, und es wird sowieso nicht besser werden. Deshalb ist es schön, die Dinge so zu belassen. Aber natürlich werden wir wieder zu sechst als Dabu Fantastic auf Tour gehen.
Es fehlten eigentlich noch unendlich viele Künstler:innen und Bands. Denn jede:r von ihnen bringt einen völlig anderen Vibe mit. Aber ich war sehr zufrieden mit dieser Mélange, es hat hervorragend gepasst und war perfekt abgeschmeckt.
Was ich auch toll fand: Egal ob Newcomer:in oder etablierte Acts – alle waren irgendwie auf Augenhöhe. Niemand wollte sich über andere erheben, sondern alle waren einfach da und hatten eine grossartige Zeit zusammen. Das war wunderschön.
Danke euch.
Dabu Fantastic spielen am SummerDays Festival und am Seaside Festival.
Tickets und Infos gibt's hier.