Publié le 22. août 2024

«Pop Star Academy: KATSEYE» auf Netflix – fair oder fies?

Ab sofort kann man auf Netflix alle acht Folgen der Doku-Serie «Pop Star Academy: KATSEYE» schauen. Sie gibt spannende Einblicke in die harte Ausbildung der Band nach K-Pop-Methoden – und schiesst der gerade gestarteten Karriere von KATSEYE manchmal unfair ins Knie.

Journalist
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Das Timing könnte ja eigentlich nicht besser sein: Vor einigen Tage erschien die wirklich gute Debüt-EP von KATSEYE «SIS – Soft is Strong», die zweite Single «Touch» fährt gerade beachtliche Zahlen ein, ein Auftritt im amerikanischen Frühstücksfernsehen erhöhte den Fame und am 20. August stand dann auch noch das erste Fan-Meeting an.

KATSEYE und ihre Debüt-EP «SIS – Soft Is Strong» | ZUM ARTIKEL

Dazu – also «cherry on top» – noch eine achtteilige Netflix-Dokumentation von Regisseurin Nadia Hallgren, die schon die Emmy-nominierte Michelle-Obama-Dokumentation «Becoming: Meine Geschichte» gedreht hat? Sounds perfect!

Gute Einblicke in eine intensive Ausbildung

Ist es zum Teil auch. In den acht Folgen sieht man vor allem, wie intensiv die Ausbildung jener 20 junger Frauen war, aus denen am Ende KATSEYE geformt wurden. Sie reisten nach Los Angeles, absolvierten jeden Tag von acht bis acht – wenn man einem O-Ton glauben kann – Gesangs-, Tanz- und Performance-Training und wurden immer wieder von einer Jury evaluiert.

Man kennt diesen Prozess von der Ausbildung der K-Pop-Idols in Südkorea – auch wenn er hier sanfter erscheint, als man das aus koreanischen Produktionsfirmen kennt. Aber auch die sanfte Variante ist hart.

In der Doku hört man immer wieder sehr direktes Feedback, vor allem von BTS-Choreograph Son Sungdeuk, oder vom K-Pop-Boss Bang Si-hyuk, der als Chef der Produktionsfirma HYBE trotz eines grossen Expert:innen-Teams am längsten Hebel sitzt. Das sagt er in der Doku selbst so.

Ein Drama hinter den Kulissen

Der Film schiesst aber auch der Band, wie sie jetzt ist, irgendwie ins Knie – vor allem der Schweizer Teilnehmerin Manon. Sie kam zu einem Zeitpunkt an Bord, als ungefähr 15 junge Frauen schon einige Wochen trainiert hatten. Manon hatte zuvor nie professionell gesungen und getanzt, hatte aber das, was die Produzent:innen «Star Power» nennen.

In den Szenen mit der Vocal Coach und in den Interviews mit ihr, erfährt man, dass Manon eher introvertiert ist und anfangs Schwierigkeiten hat, mitzuhalten, da einige Teilnehmerinnen schon jahrelang singen oder tanzen. Man sieht und hört aber auch, wie ihre Skills wachsen.

Ausserdem gibt die Dokumentation zwei ausgeschiedenen Teilnehmerinnen Raum, die später regelrecht lästern – und Manon unter anderem vorwerfen, dass sie während einer Corona-Erkrankung nicht zum Training kam. Dass nun zu veröffentlichen, wo alle Member der Band bewiesen haben, dass sie zurecht dort sind, wo sie sind, erscheint ein wenig hinterhältig.

Hatte man vorher gehofft, der Film konzentriere sich auf die Stärken und spannenden Geschichten der Teilnehmenden, die Tipps der Coaches und den Weg vom Training zum Debüt, erlag die Regisseurin hier wohl doch der Versuchung, das Drama zu zeigen, das weitaus schlechtere Sendungen wie «Deutschland sucht den Superstar» so gerne inszenierten – und das jetzt zu einem Zeitpunkt erscheint, als KATSEYE gerade ihre ersten ausführlichen Interviews geben.

«Pop Star Academy: KATSEYE» kann man hier auf Netflix schauen.

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