K-Pop-Streams haben sich (fast) verdoppelt
Wer die Musikindustrie im Blick hat, weiss, dass K-Pop gut im Geschäft ist. Wie gross das Wachstum im koreanischen Pop ist, offenbart jetzt eine Erhebung, die alle Video- und Musikstreams des Genres analysiert hat. Wir erklären die Hintergründe.
Die grossen Acts der koreanischen Popmusik sammeln ständig irgendwelche Branchenrekorde. Jungkook von BTS hat Anfang November mit seinem Soloalbum «Golden» zum Beispiel allein sechs Rekorde der Billboard-Charts gebrochen. Der wichtigste davon: In der Geschichte der amerikanischen «Billboard 200»-Charts, die seit 1992 so heissen, war seines, das «sich am schnellsten verkaufende Album eines koreanischen Solokünstlers». Nun gibt es nicht so viele koreanische Musiker:innen – Idols genannt – in dieser Grössenordnung, aber man erkennt an dieser aktuellen Nachricht schon recht deutlich, welch eine Strahlkraft K-Pop vor allem in Amerika entwickelt hat.
42 Prozent mehr Streams
Da wundert auch nicht, was die Firma Luminate vor einigen Tagen in ihrem Newsletter «Tuesday Takeaway» meldete. Luminate sammelt und analysiert Musik- und Entertainment-Daten und hat herausgefunden, dass im Genre K-Pop in diesem Jahr 42 Prozent mehr Streams abgerufen wurden als im Vorjahr im gleichen Zeitraum. Etwas reisserischer hätten wir in die Headline schreiben können: «K-Pop-Streams haben sich (fast) verdoppelt». Oh, das haben wir ja sogar …
Die erfolgreichsten Märkte sind Japan und Amerika
Die meisten Streams fallen dabei auf die Länder Japan und Amerika. Musikvideos und Audio-Songs sammelten in Japan innerhalb eines Jahres laut Luminate 9,7 Milliarden Streams – und damit mehr als in den zweitplatzierten Vereinigten Staaten. Japan war allerdings schon immer Kernmarkt des K-Pop und die Tatsache, dass in dem (im Vergleich zu den USA) beträchtlich kleineren Land so viel K-Pop gestreamt wird, erklärt vielleicht auch, warum so viele K-Pop-Acts ihre Alben regelmässig noch einmal in japanischer Sprache aufnehmen oder explizit auf Japan zugeschnitten Singles veröffentlichen.
Die Steigerung liegt vor allem an fünf großen Acts
Der weltweite Anstieg der Streams wiederum dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die koreanischen Musikindustrie in den letzten Jahren mit grossem Erfolg den US-Markt und die dortige, stetig wachsende Fanbase ins Visier genommen hat. Das belegt auch die Erkenntnis, dass sich das Wachstum und ein Grossteil der Streams auf fünf grosse Acts und deren Soloaktivitäten verteilt, die sich sehr international und mit erkennbarem Fokus auf den US-Markt aufgestellt haben: BTS, Twice, Blackpink, Stray Kids und NewJeans.