Die Songs der Woche mit Justin Timberlake, Justice, asendorf und mehr
Die erste Single von Justin Timberlakes neuem Album ist da und die ist, ehm, gar nicht mal so gut. Dafür begeistern Black Rebel Motorcycle Club, Justice und Girli an internationaler Front, während asendorf die lokale Szene souverän vertritt. Unsere Songs der Woche.
Justin Timberlake - Selfish
Vermisst Justin Timberlake seine Boyband-Wurzeln? Der Verdacht drängt sich beim Hören von seiner Comeback-Single «Selfish» zumindest auf. Der Song kommt gelassen, fast schon sediert daher. Textlich passiert ebenfalls wenig und Freundschaftsbuch-Poesie wie «Owner of my heart/Tattoed your mark» erinnern ebenfalls eher an N*SYNC, als an den Mann, der mit FutureSex/LoveSounds eins der besten Pop-Alben aller Zeiten herausgebracht hat. «Selfish» ist nicht schlecht, aber ziemlich egal.
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Black Rebel Motorcycle Club - Bandung Hum
In den sechs Jahren, die seit dem letzten Album von Black Rebel Motorcycle Club vergangen sind, hat sich einiges an Energie angesammelt und diese entlädt sich nun in vier neuen Songs. Drei davon gehen massiv nach vorne und gehören mit zum Besten, was die kalifornische Band in den letzten zehn Jahren herausgebracht hat. Allen voran «Bandung Hum», ein ungestümer Bastard mit heulenden Gitarren und einem catchy Refrain, der klingt, wie sich die Lieblings-Lederjacke anfühlt.
Justice - One Night/All Night (Starring Tame Impala)
Noch ein bisschen länger Zeit gelassen für neue Musik, nämlich acht Jahre, haben sich Justice. Die Franzosen sind die legitimen Erben von Daft Punk und zeigen, dass auch sie keine Angst davor haben, musikalisch auszubrechen. «One NIght/All Night» hat zwar einen Fuss im Club, raucht vor dem Eingang aber noch einen fetten Psychedelica-Joint. Unterstützung gibt’s dabei von der umtriebigsten Hitmaschine Australiens: Kevin Parker aka Tame Impala.
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Girli - Be With Me
Girli hat gerade keine Lust auf andere Menschen und all das Drama, das eine Beziehung mit sich bringt. Fair enough, vor allem wenn die Erkenntnis in so einem knackigen Popsong verarbeitet wird. «Be With Me» lässt zwar den punkigen Rotz früherer Releases etwas vermissen, überzeugt dafür aber mit dem gewohnt nahbaren Songwriting von einer Künstlerin die ihr Herz auf der Zunge trägt.
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asendorf - In the Air
Hätten wir eine Kristallkugel, würde die wahrscheinlich verraten, dass asendorf im Jahr 2024 den Newcomer- und Geheimtipp-Status hinter sich lässt und dort ankommt wo der Künstler hingehört: In ganz vielen Spotify-Playlists, dem Programm sämtlicher Radiostation und auf allen grossen und kleinen Festivalbühnen des Landes. So selbstsicher, wie aus der Feder des Winterthurer Sängers, klang heimischer Indie-Pop schon lange nicht mehr, was sein erster Release des Jahres ein weiteres Mal wunderbar belegt.