3 Dinge, die man nicht über Elvis wissen wollte

Spätestens seit den Enthüllungen der Me-Too-Bewegung hat sich das Verhältnis von Fans zu ihren musikalischen oder filmischen Helden verändert. Die Frage, ob man es noch mit seinem Gewissen vereinbaren kann, einem Künstler zu lauschen, der nicht nur fantastische Musik gemacht hat, sondern mit seinem Verhalten auch Menschen verletzt und traumatisiert hat, muss wohl jede:r für sich beantworten.

Aber man sollte alte Held:innen durchaus neu bewerten dürfen – und als Musikjournalist:in nicht immer nur an der Legendenbildung arbeiten, oder über die wundervollen Lieder schreiben, die uns ein Mann wie Elvis Presley geschenkt hat, sondern auch über die Verfehlungen, die romantische Lieder wie «Love Me Tender», «Don’t Be Cruel» oder auch «Jailhouse Rock» in einem anderen Licht erscheinen lassen.

1. Elvis und sein Management wollten sich Songs aneignen, die ihm nicht gehörten

In Sofia Coppolas Film «Priscilla» nach der Autobiografie von Elvis’ erster Frau Priscilla Presley sieht man, wie die jungen Priscilla nach dem Ende ihrer Ehe befreit wirkend in ihrem Cabrio von Elvis’ Anwesen brettert. Dabei läuft in voller Lautstärke: «I Will Always Love You» von Dolly Parton.

Der Einsatz dieses Songs ist ein smartes «Fuck you!» in Richtung jener Leute, die auf den Rechten der Elvis-Songs sitzen. Coppola durfte nämlich keine originale Musik verwenden (anders als Baz Luhrmann in seinem schmeichelhaften Biopic «Elvis») und nutzte deshalb neben einem eigenen Score (von ihrem Gatten Thomas Mars und seiner Band Phoenix) andere Lieder aus der Zeit – zum Beispiel direkte Konkurrenten, die Elvis dann im Radio hört und kommentiert.

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Für Partons «I Will Always Love You» entschied man sich, weil Dolly Parton diesen Song an Elvis verkaufen sollte. Der Preis für den Deal: Die Hälfte der Tantiemen, was bedeuten würde, dass Elvis auch in den Credits auftauchen würde, obwohl er ja nur Performer und nicht Urheber gewesen wäre. Parton liess sich nicht drauf ein, obwohl sie damals noch am Anfang ihrer Karriere stand und ihr Label darauf drängte, das zu machen.

2. Der schon erwachsene Elvis hatte eine Vorliebe für Minderjährige

Elvis’ Liebe zu minderjährigen Mädchen ist leider gut dokumentiert. Auch «Priscilla» zeigt das noch mal – obwohl Priscilla Presley in ihrem Memoire «Elvis And Me» durchaus klar macht, dass sie die Beziehung wollte und sich zu Elvis hingezogen fühlte.

Aber: Priscilla war 14, als Elvis sie ansprach. Die beiden lernten sich während Elvis’ Militärdienst in Deutschland kennen – da war er bereits 24. Obwohl die beiden erst 1967 heirateten, als sie 22 war, erzählt Priscilla eindrücklich, wie Elvis sie «gegroomt» hat.

In der Biografie «Elvis Presley: A Southern Life» erzählt der Journalist und Buchautor Joel Williamson ausserdem, dass Elvis auf einer Tour im Jahr 1957 (als er 22 Jahre alt war) drei 14jährige Mädchen dabei hatte, die nach Aussagen von Tourbegleitenden mit Elivs «Kissenschlachten führten, ihn küssten, kuschelte und kitzelten.» Eine Stimme im Buch sagt Elvis sei «besessen von Jungfräulichkeit».

3. Elvis setzte seine Partnerinnen unter Drogen und zückte auch schon mal eine Schusswaffe

Elvis war in seinen Ehen und Beziehungen oft übergriffig. Vieles davon kann man in Priscilla Presleys Memoire lesen und in Sofia Coppolas Film sehen. Schon als Priscilla noch in der High School war, mischte Elvis ihr manchmal Schlafmittel in die Mahlzeiten und fotografierte sie dann, während sie schlief, mit einer Polaroidkamera.

Oft machte er das auch, wenn er sich nicht um sie kümmern konnte, weil Freunde im Haus waren oder er arbeiten musste. Elvis selbst nahm Amphetamine und gab auch die Priscilla, wenn er sie wach an seiner Seite haben wollte.

Auch seine Verlobte Ginger Alden, mit der es nie zur Hochzeit kam, erlebte einen übergriffigen Elvis. Als die beiden sich kennenlernten, war er 41 und sie 20. Nach einem Streit soll Elvis einem seiner Angestellten aufgetragen haben, die Reifen ihres Wagens zu zerstechen, damit sie nicht von seinem Anwesen flüchten konnte. Ein anderes Mal raste sie nach einem Streit davon – und Elvis schoss aus der Ferne in die Richtung ihres Wagens.