Veröffentlicht am 22. Juli 2022

Wetten, du kennst die Songs dieser Musiker:innen nicht?!

Traurig aber wahr – es gibt zahlreiche Musikerin:innen, die zwar richtig gut und ernstzunehmen, aber kaum bekannt für ihre Mucke sind. Wir stellen dir sechs Acts vor, die wohl nie einen Grammy gewinnen werden.

Journalist
397

Grimes
Heute ist Grimes vor allem durch ihre Liaison und als Mutter des gemeinsamen Kindes mit Elon Musk bekannt. Bevor sie den Tesla-Gründer traf, war Grimes jedoch nicht ganz unbekannt. Die alternative Künstlerin baute mit ihren «Kill V. Maim», «Genesis» und «Oblivion» ein eigenes Genre auf. Der Grund: Der als ausserirdisch beschriebener Falsetto-Gesang mit ihren selbst produzierten disharmonischen Beats machen Grimes´ Kunst unverwechselbar. Während ihres Neurologie-Studiums in Montreal schloss sie sich für Tage in ihrer Studentenwohnung ein, konsumierte LSD und produzierte ihre Sounds auf einem kleinen Synth auf dem Boden. Kaum verwunderlich, schaffte Grimes es zu einer Ikone der eigenen Subkultur.

Kill V. Maim handelt aus der Perspektive von Al Pacino aus dem Film «Der Pate» – mit der Ergänzung, dass Al Pacino ein Vampir im Weltall ist und das eigene Geschlecht frei wechseln kann.

Azealia Banks
Die Rapperin aus New York ist die Nummer Eins, wenn es um öffentliche Streitigkeiten mit Musiker:innen aus der A-Liste geht. Mit ihrer Debütsingle «212» ging sie im Jahr 2011 viral. Seitdem loben Kritiker:innen ihre Hip-House-Songs, die sie unter anderem auch selbst schreibt. Ihre Worte auf Twitter übertönen jedoch ihre Musik so sehr, dass die Liste ihrer öffentlichen Auseinandersetzungen länger als ihre Diskografie ist – zahlreiche Collabs mit Stars wie Lady Gaga und Kanye West oder Arca legte sie auf Eis und beleidigte stattdessen ihre Collab-Partner in Ketten-Tweets. So bezeichnete die 28-Jähriger etwa Grimes als «brittleboned meth-head», Elon Musk als «Person des Down-Syndrom-Spektrums», Lana Del Rey als «Hamburger» und Azealia drohte der non-binären Produzentin Arca, «ihr den P**is abzuschneiden».

Mit "212" machte sich Azealia ihren Namen als Musikerin. Der Song war zuerst als kostenloser Download veröffentlicht, war in Europa kommerziell erfolgreich und erreichte seinen Höhepunkt in den Top 20 in Grossbritannien und in den Benelux-Charts.

Estelle Swaray
Die britische Hip-Hop Künstlerin Estelle Swaray ist bekannt für ihren Grammy gekrönten Song «American Boy» mit Kanye West im Jahr 2008. Für die meisten Millennials weckt sie den Anschein eines «One-Hit-Wonders», das seit Ewigkeiten aus den Weltcharts und vom Rampenlicht verschwunden ist. Und dass die 42-Jährige einen B-Promi-Status in ihrer Heimat im Vereinigten Königreich geniesst, ist falsch. Im Gegenteil: Estelle war von 2013 bis 2022 als Synchronsprecherin von «Garnet» in der Zeichentrickserie «Steven Universe» tätig – einer der weltweit erfolgreichsten und einflussreichsten Cartoon-Serien des Jahrzehnts.

Garnets Song «Stronger Than You Are» erreichte auf YouTube über 55 Millionen Aufrufe.

Willow Smith
Die Tochter von Will Smith hat ein schweres Los: Ihr Vater ist ein Hollywoodstar, ihr Bruder Jaden ein semi-erfolgreicher Schauspieler. Mit elf Jahren veröffentlichte Willow den Song «Whip My Hair»: Im Musikvideo tauchte sie ihre Braids in Malfarbe, spritze ihre Mitschüler in der eintönigen Cafeteria an, indem sie ihre Haare um sich peitschte. Als Kind reicher Eltern aus Hollywood wird man schnell schubladisiert – so heisst es oft «Ah, das talentlose Kind, das nur mit dem Geld und den Beziehungen der Eltern etwas Rampenlicht kriegt und mit etwas Glück sich und die Familie dabei nicht öffentlich blamiert.» Willows Musikkarriere endete jedoch nicht bei «Whip My Hair». Mit ihrem Debütalbum «ARDIPITHECUS» (2015) landete sie mit ihrem experimentellen Pop zwar nicht in den Charts, generiert auf Streaming-Diensten aber mehrere hundert Millionen Klicks angehört.

Courntey Love
Am 5. April 1994 nahm sich ihr Ehemann Kurt Cobain das Leben. Seitdem gilt Courtney Love für viele als «die verwahrlose drogenabhängige Witwe des grossen Musikers» – und weniger als eigenständige Musikerin. 1988 brachte sich die heute 58-Jährige das Gitarrenspielen bei und gründete die alternative Rockband Hole über ein Magazin-Inserat. Die Studioalben von Hole wurden allein in den USA über drei Millionen Mal verkauft. Trotz ihrer Leistungen als Künstlerin im Schauspiel und der Musik nimmt sie die breite Masse immer noch als drogenverherrlichende Künstlerin wahr – vor allem nachdem sie 1995 unter Drogeneinfluss das Interview von Madonna an der VMA crashte.

Die Unterbrechung begann, als Madonna mit einem unbekannten Gegenstand beworfen wurde und die Kamera auf Courtney Love schwankte.

Dylan Minnette
Der Darsteller aus «Tote Mädchen Lügen nicht» hatte schon vor der kontroversen Netflix-Serie eine beeindruckende Filmkarriere hinter sich. Er ist die Art von Schauspieler, der in sämtlichen Filmen und Serien mitspielt, wir es aber nie gross bemerken. Nur seine grössten Fans wissen, dass er Mitglied der alternativen Rockband Wallows ist. Seit 2017 veröffentlichen sie ihre Musik unabhängig. In den Charts ist von ihnen keine Spur zu finden – auf Spotify hingegen generieren sie monatlich knapp acht Millionen Hörer:innen.

Gefällt dir der Artikel?