Veröffentlicht am 05. Mai 2023

Peng Peng Radio – TopSong des Monats: Bitty McLean & Sly & Robbie – The Best Part

Viel mehr Reggae geht nicht. Lukie Wyniger ist DER Experte schlechthin in Sachen Black Music und versammelt für uns seine Perlen des Monats. Dies alles in einer exklusiven Zusammenarbeit zwischen starzone.ch und der neuen Audio-Plattform Sonum FM, Stream inklusive.

Lukie Wyniger

Mit über 30 Jahren Erfahrung zählt Lukie Wyniger zu den absoluten Experten im Bereich der urbanen Musik. Der Journalist und langjährige SRF3-Mitarbeiter hat den nationalen Sender musikalisch mitgeprägt und engagiert sich selbst sehr stark in der internationalen Dancehall- und Reggae-Landschaft. So legt er als Uncle Peng Peng in Berlin, London und Basel auf.

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Bitty McLean ist ein Reggae-Sänger aus Birmingham UK. Dort begann er seine Karriere in der Musikindustrie als Toningenieur von UB40. Während den Aufnahmepausen getraute er sich – so sagt es die Legende – selber ans Mikrophon und entdeckte sein Gesangstalent. Dabei entstanden seine ersten Songs und schon kurz darauf konkurrenzierte Bitty mit UB40 in den britischen Charts. «It Keeps Raining» (ein Cover von Fats Domino) wurde zum Hit.

2004 folgte das Album «On Bond Street» und verzückte die Reggae Welt. Bitty McLean zog es nach London, wo er mit seiner Familie in einem kleinen Haus mit Studio seither sein Ding durchzieht.

Bitty McLean: «It Keeps Raining»

Die grossen Hits für die Charts sind dabei Vergangenheit, Bitty sucht die Perfektion in seiner Musik und meinte in einem Interview mit mir vor 6 Jahren, dass er Weltweit ungefähr 3000 treue Fans hinter sich hat, die eigentlich so gut wie alles von ihm kaufen würden. Das reiche ihm zusammen mit ein paar Auftritten in Japan und Europa um seine Familie zu ernähren. Mehr brauche er nicht.

Im April 2023 erschien das Album «Forward», welches Bitty McLean zusammen mit den Produzenten-Legenden Sly & Robbie während vieler Jahren aufgenommen hatte. Gewidmet ist das Album Robbie Shakespeare, welcher noch vor Veröffentlichung der Platte in Jamaika verstarb.

Und die Suche nach der Perfektion ist für meine Ohren damit abgeschlossen: das Album ist an Eleganz kaum zu überbieten. Es ist auf einem unfassbaren Level produziert, klingt rund, hat eine Dringlichkeit und scheint für die Ewigkeit gemacht. Es läuft in Dauerschleife seit Wochen in meinem Office, beim Laufen, im Auto und es gibt keine Sekunde auf dem Album, welche ich als Schwachstelle ausmachen könnte.

Das Album hat nach meiner Meinung sämtliche Grammys verdient – bekommt aber hiermit immerhin das Prädikat des TopSongs des Monats. Und wenn ich mich für einen Song vom Album entscheiden müsste, dann wäre es «The Best Part». Kann man schönere Komplimente an seine Liebe machen mit Gesang? Inklusive Old-School-Dancehall-Shuffle von Robbie Shakespeare? Ich glaube nicht.

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