Peng Peng Radio - Top-Song des Monats: Phenomden – «Franco Nero»

Der Zürcher Musiker brachte im Jahr 2005 auf seinem Album «Fang Ah» Reggae auf Mundart so wie niemand vor ihm: authentisch, witzig und vor allem: mit Texten die uns allen nah gingen. Phenomden veröffentlichte bis 2011 mit einem riesen „Lauf“ drei weitere Alben, spielte die grossen Festivals in der Schweiz mit seiner Band The Scrucialists. Dazu gabs das Mixtape «Style Generator» unter dem Pseudonym Phenom Melody mit seinem Freund und musikalischen Sparringpartner Stereo Luchs im Jamaikanischen Dancehallstil der 90er Jahre - damit wurde Phenomden auch in der Szene selbst zum Liebling.

Danach haute er ab auf die Insel. Phenomden war plötzlich von der Bildfläche verschwunden, um ein paar Jahre später mit ersten Reggae Songs auf englisch wieder aufzutauchen. Der Künstler brauchte eine Pause, war nach Jamaika verreist und drehte dort eine Extrarunde. Neben Reggae auf Englisch gab sich Dennis Furrer auch dem amerikanischen Soul hin, nahm Gesangsunterricht und gründete eine Familie.

Alles auf Anfang

All das brachte er im 2021 zurück in seine Heimat. Nach Adliswil, wo er als Lagerarbeiter einen Neuanfang wagte und sein Album «Streunendi Hünd» veröffentlichte. Das Album scheint ein Befreiung gewesen zu sein. Nicht nur warteten Phenomdens Schweizer Fans sehnlichst auf Mundart-Musik von ihrem Star, es scheint Phenomden selber gut getan zu haben mit seiner Zeit in Jamaika irgendwie abzuschliessen. Sonst wäre dieser neue Song „Franco Nero“ nämlich jetzt nicht eine solche Granate. Behaupte ich jetzt einfach mal.

Der Titelsong von Phenomdens neuer EP, welche im März erscheint ist ein Song, wie ihn wohl viele von Phenomden vermissten: Lyrischer Hochleistungssport in der zweiten Strophe, Wortwitz, ein Reggae Riddim mit ordentlich Bumms und schöne Westernmovie-Bilder im Text. Dazu hört man wie Phenomden als Musiker weiter gekommen ist – die Stimme klingt selbstbewusst wie lange nicht mehr. Das macht viel Lust auf mehr.