Heitere Open Air: Unsere Empfehlungen des Hauses

Freitag

Rag 'n' Bone Man
Dieser Mann ist eine Urgewalt. Und zwar in Sachen Stimme, Charisma und Bartwuchs. Sein Überhit «Human» hat 2017 die Welt erobert, aber es wäre unfair, Rory Charles Graham nur darauf zu reduzieren. Sein letztes Album «Life By Misadventure» kam 2021 und hatte mit dem P!ink-Duett «Anyway Away From Here» wieder einen sehr erfolgreichen Hit, aber auch stiller wirkende Songs wie «Fireflies» oder «Somewhere Along The Way», die wenig mehr brauchen als eine akustische Gitarre und seine kehlige, kräftige Stimme.

La Gustav
Es sind ja nicht immer die Acts auf den grossen Bühnen, die für Überraschungen sorgen könnten. Deshalb empfehlen wir, mal den jungen Talenten der Akademie La Gustav eine Chance zu geben. La Gustav bietet jährlich rund 20 jungen Musiker:innen aus der Romandie, dem Tessin und der Deutschschweiz im Alter zwischen 18 und 25 Jahren eine ausserschulische und berufsbegleitende Weiterbildung, die sich auf das Musizieren und allem, was man drum rum wissen muss, konzentriert. Auftritte wie dieser sind also durchaus Teil der Ausbildung – und machen oft einen Heidenspass, wenn sich

Samstag

Sido
Klar, den OG aus dem Märkischen Viertel, den Mann mit der Maske aus Berlin, den Aggro-Veteranen und Entertainer Sido sollte man sich auf jeden Fall anschauen. Sido ist auf der Bühne immer noch einer der schlagfertigsten und unterhaltsamsten Rapper around, der sich auch vom Nachwuchs nicht nervös machen lässt. Spannend bei seinen Shows ist vor allem, dass er alte provokative Kracher wie «Mein Block» ebenso im Repertoire hat wie sehr melodische Track im Stil von «Bilder im Kopf».

Bang Bang Romeo
Anastasia Walker ist eine stimmliche und charismatische Urgewalt. Das weiss man seit dem Debütalbum ihrer Band «A Heartbreaker’s Guide to the Galaxy» und vor allem seit den ersten, energetischen Live-Shows. Die Band kommt aus Sheffield – was sie übrigens mit Joe Cocker gemein haben. Auf die Frage, ob gewaltige Stimmen den Nordengländer:innen eventuell Blut liegen, sagte Anastasia in einem Interview einmal: «Vielleicht muss der Norden immer etwas lauter sein, um in England Gehör zu finden. Bei uns gibt es wirklich eine stolze Tradition grosser Stimmen.» Genau da reiht sie sich ein – mit einem Sound zwischen Soul und Rock, der ziemlich umwerfend ist.

Sonntag

Carrousel
Sophie Burande aus der Auvergne und Léonard Gogniat aus der Romandie sind als Carrousel schon seit 2007 unterwegs und schaffen es immer wieder, ihre warmen, weichen Stimmen, ihre eingängigen aber nie langweiligen Melodien und ihre entspannte Coolness in kleine Hits zu giessen wie «C’est La Vie», «J’avais rendez-vous» oder «Voilà» zu giessen. Ein perfekter, sommerleichter Start in den letzten Festivaltag also – durchzogen von sanfter Melancholie.

Nina Chuba
Die deutsche Schauspielerin, Sängerin und Songwriterin hat gerade einen ziemlich guten Lauf – und mit «Femminello» einen astreinen Sommerhit. Mal rappend, mal heiser singend, ist Nina Chuba dermassen quirlig, wandelbar, charmant und gut, dass ihre Konzerte langsam aber sicher immer grösser werden. Hilfreich ist dabei sicher auch ihre TikTok-Präsenz – dort zeigt sie sich lustig und nahbar, sammelt fleissig Follower:innen und teast ihre neuen Songs auch mal ein paar Wochen vor Release an. So geschehen gerade bei «Wildberry Lillet» – der Song ist noch nicht mal draussen und halb TikTok singt ihn schon.

Das hier war natürlich nur eine kleine Auswahl aus einem weitaus umfangreicheren Line-up. Alle Acts vom Heitere Open Air Wochenende findet ihr hier auf der offiziellen Festivalwebsite.