Veröffentlicht am 26. März 2023

Die Songs der Woche mit Depeche Mode, Flo, Wednesday, Ed Sheeran und Rosalìa

Mal schwermütig, mal nostalgisch, mal tanzbar – die Songs der Woche unterhalten fast alle Gemütszustände.

Journalist

Depeche Mode - People Are Good

Mit dem überraschenden Tod von Andy Fletcher wurden Depeche Mode vor einem knappen Jahr vom Trio zum Duo. 42 Jahre lang war der Keyboarder ein integraler Bestandteil und sein Verlust liegt schwer auf der übrig gebliebenen Band, die seinen Tod auf dem neuen Album «Memento Mori» verarbeitet. Wenig überraschend schrauben Depeche Mode die Melancholie-Regler bis zum Maximum und geben sich Trauer hin. So auch auf «People Are Good», ein pumpendes Stossgebet von einem Song, der vor allem die Fans der ersten Stunde glücklich machen dürfte.

Flo - Fly Girl (feat. Missy Elliott)

Flo holten sich im vergangen Jahr die Top-Position der «BBC Sound of 2023»-Leserumfrage – was für eine Ironie, klingt die Girlband doch, als feierten eine Horde Furbys eine Party mit Clarissa im Disney Club, aka so sehr nach 90er, wie es noch nicht mal die 90er-Jahre taten. Uns soll's recht sein, kommerzieller R’n’B klang nie besser, als zur Zeit, als Acts wie Missy Elliott den Takt angaben. Diese holen sich Flo dann auch gleich für ein Featuring. Der Kreis schliesst sich.

Wednesday - TV in the Gas Pump

Zugegeben, das Musikvideo, das aussieht wie das beschissenste/geilste Playstation 2-Game von 2001 vernebelt uns vielleicht ein wenig die Objektivität, aber irgendwie klingen Wednesday nach den legitimen Erben der Alternative-Götter von Pavement. Ergo, sie klingen als ob ihnen alles komplett egal wäre und so eine ausgeprägte Lethargie ist verdammt viel Arbeit.

Ed Sheeran - Eyes Closed

Ed meldet sich zurück. Und diesmal greift er tief in die Kiste der Melancholie. Bereits nach den ersten Klängen seiner ersten Singleauskopplung aus dem im Mai erscheinenden Album «-» wird klar: Das wird kein «walk in the park». Denn Ed verarbeitet in der Ballade den Verlust eines ihm nahestehenden Menschen. Ursprünglich als Break-up-Ballade gedacht, nahm «Eyes Closed» in den letzten Jahren eine ganz andere Bedeutung an. Unser Lieblings-Rotschopf der Poplandschaft verlor untere anderem seinen engsten Weggefährten und stolperte in die ein oder andere missliche Lebenslage, die alles auf den Kopf stellten. Trauer, Trauer und nochmals Trauer – das ist nicht schön. Und doch wissen wir: Die schönsten Songs entstehen oft, wenn Künstler:innen am meisten leiden.

Roxane - «Gone With The Wind»

Roxane ist das, was man eine musikalische Perle nennt. Und erst noch «made in Switzerland». Die junge Genferin ist in der Romandie kein unbeschriebenes Blatt. Wann sie den Schritt in die Deutschschweiz wagt, ist noch offen. Fakt ist: Aus der Ecke dieser Schweizerin wird noch einiges kommen. Denn Roxane verkörpert alles, was einen Popstar ausmacht: Talent, Skills, Charisma und sie schreibt Songs, die im Ohr bleiben. «Gone With The Wind» ist der neuste Streich der Singer-Songwriterin, die Melodie und Melancholie gekonnt vermischt.

ROSALÍA, Rauw Alejandro - «BESO»

Was ist schöner, als das Gefühl der Verliebtheit in die Welt hinauszuposaunen? Richtig, das Gefühl der Verliebtheit gemeinsam in die Welt hinauszuposaunen. Genau das haben Rosalía und Rauw Alejandro nun getan. Die beiden Latino-Superstars sind zwar seit drei Jahren ein Paar, stellen ihre Liebe nun aber auch musikalisch zur Schau. Und dies in Form einer EP mit Titel «RR». Darauf finden sich die drei Titel «BESO», «VAMPIROS» und «PROMESA». Eine tiefschürfende Zerlegung des musikalischen Ergusses möchten wir uns an dieser Stelle verkneifen. Nur soviel: Amar ist süss und Amar in Südamerika noch eine Spur süsser. Wir tanzen auf dem Tisch und gönnen uns einen Shot Tequila. Auf die Liebe!

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