Veröffentlicht am 22. November 2022

Holy! Das rentable Geschäft mit den Xmas-Hits

Alle Jahre wieder: Sie dudeln unermüdlich. Bringen uns in Stimmung. Bis sie sie uns versauen. Was allerdings so richtig Laune macht – und das so ganz ohne Ablaufdatum – sind die Summen, die Weihnachts-Klassiker wie «Last Christmas» abwerfen. Ein Blick in eine Weihnachtsmaschinerie, die ganz ohne Wallholz auskommt.

«I don't want a lot for Christmas / There is just one thing I need» behauptet Mariah Carey. Gänzlich Unmaterialistisches flötet sie uns zum Fest der Liebe ins Ohr – immer und immer wieder, bis wir es ihr fast geglaubt hätten. Dabei hat sie laut Schätzungen des Magazins Economist mit dem Song insgesamt – ACHTUNG SPOILER – rund 60 Millionen Franken unterm Baum angehäuft. Das heisst: Auch Jahre nach den Veröffentlichungen machen Weihnachtssongs einen riesigen Umsatz. Tatsächlich gibt es im Musikbsuiness wohl kaum ein profitableres Genre. Im Radio, auf Spotify oder Apple Music und in Einkaufsläden plätschern sie in Dauerschleife auf uns herab. Mit folgenden Ohrwürmern verdienen sich die Musiker:innen das goldenste Näschen, das so hell strahlt wie das von Rudolph. Ihr wisst schon, dem Rentier.

Platz 6: «Wonderful Christmas Time» von Paul McCartney

1979 hat Beatles-Frontmann Paul McCartney seinen Hit komplett selbst eingespielt: Gesang, Instrumente und Perkussion – das lohnt sich. Angeblich gibts dafür jährlich rund 320.000 Franken.

Platz 5: «Last Christmas» von Wham!

Noch einer, der davon profitiert, einfach alles auf eigene Faust produziert zu haben: Der Dauerbrenner «Last Christmas» hat das das Musik-Duo Wham!, bestehend aus Andrew Ridgeley und dem mittlerweile verstorbenen George Michael, längst überlebt. Ridgeley hat mittlerweile verraten, an dem Song nicht mitzuverdienen, weil er nach einem Jahr als Mitglied der Band eingewilligt habe, an nichts mehr mitzuschreiben. Demnach ist es lediglich George Michael gewesen, der von dem stetig wiederkehrenden Boom profitierte. Inzwischen sind das seine Erben: Seine Schwestern besitzen nun die Rechte am Evergreen (Everwhite in dem Fall?). Je nach Quelle soll es ihnen zwischen 400.000 und 8 Millionen Franken jährlich in die Kasse spülen.

Platz 4: «White Christmas» von Bing Crosby

Hach, wie besinnlich: Auf der Originalversion von «White Christmas» aus dem Jahr 1942 darf man noch dem Knistern des Plattenspielers lauschen. Mit über 100 Millionen verkauften Tonträgern gehört das ruhige Stück zu den meistverkauften Liedern aller Zeiten. Das sichert dem Klassiker nicht nur einen Platz im Guiness Buch der Rekorde, sondern auch geschätzte 403.000 Franken jährlich.

Platz 3: «All I want for Christmas is You» von Mariah Carrey

Nach dem Spoiler von oben mag man es kaum glauben, aber: Mariah ist nicht die Queen of Christmas. Der Stundenansatz kann sich trotzdem sehen lassen – Nur 15 Minuten soll Mariah gebraucht haben, um «All I want for Christmas is You» zu schreiben. Allein auf Spotify wurde der Song über eine Milliarde mal gehört und wirft jedes Jahr vermutlich rund 490.000 Franken ab.

Platz 2: «Fairytale of New York» von The Pogues

Hier mischen sich irische Folk-Rythmen mit weihnachtlichen Klängen. Ein legendäres Piano-Intro tut sein Übriges und beschert den Pogues jährlich geschätzte 490.000 Franken.

Platz 1: «Merry Christmas Everybody» von Slade

Eigentlich hatte die britische Hard-Rock-Band Slade gar nicht wirklich vor, je ein Weihnachtslied zu veröffentlichen. Passt ja auch nicht, wenn man Lieder eher schreit als singt. 1973 entstand dann ganz zufällig ein Hit – der ganz aus dem Leben stammt: «Wir hatten beschlossen, einen Weihnachtssong zu schreiben, und ich wollte, dass er die Feiertage einer britischen Familie widerspiegelt», so Slade-Sänger und Komponist Noddy Holder. Jetzt macht ihn dieses Familienportrait jedes Jahr aufs Neue um eine Million reicher.

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