Veröffentlicht am 25. November 2022

5 Dinge, die ihr schon immer über Gregory Porter wissen wolltet

Diese Stimme! Diese Mütze! Der amerikanische Sänger und Songwriter, der uns Lieder wie «Holding On» und «Liquid Spirit» beschert hat, wird im Sommer nächsten Jahres endlich live in Zürich zu sehen sein.

Journalist
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Jazz bereitet ihm Unbehagen ...

... aber er hat gleich zwei Grammys für das «Best Jazz Vocal Album» im Regal stehen. Wie das zusammenpasst? 2014 bekam Gregory Porter einen Grammy in der Kategorie «Best Jazz Vocal Album» für «Liquid Spirit». Der Nachfolger «Take Me To The Alley» bekam 2017 ebenfalls einen. Trotzdem sagte der amerikanische Sänger und Songwriter 2015 in einem Interview, er fühle sich mit dem Wort «Jazz» nicht wirklich wohl. Allerdings mit einer interessanten Begründung. Nämlich nicht, weil er Jazz nicht möge – im Gegenteil. «Wenn ich den Leuten sage, ich sei ein Jazz-Sänger, sagen die meist so was wie: ‘Ah ja, mein Opa hört diese Musik.’ Aber sie wissen nicht wirklich, was Jazz ist. Diese Musik ist unheimlich lebendig, in ihren besten Momenten politisch – und unbequem. Wenn Jazz dir also Unbehagen bereitet, well, genau das will diese Musik.»

Gregory Porter hat seinem Helden ein Denkmal gesungen

Porter spricht gerne über seine musikalischen Helden wie Bill Withers und Nat «King» Cole. Letzterem hat er gar ein ganzes Cover-Album gewidmet: «Nat ‘King’ Cole & Me». Der 1965 verstorbene Cole war für Porter weit mehr als bloss ein musikalisches Vorbild. Er sieht in ihm auch den Vorkämpfer, der er war, wenn es um die Akzeptanz Schwarzer Künstler ging: «In seiner Karriere war Cole ein Pionier. Und Pioniere tun Dinge, die noch kein anderer vor ihnen getan hatte. Nat dachte sich: ‘Okay, in diesem Viertel hat noch nie ein Schwarzer gewohnt? Ich werde es einfach tun.’ Er forderte: ‘Verleugnet mich nicht. Grenzt mich nicht aus.’»

Porter sagt, er verdanke seine Karriere vor allem seiner Mutter

Gregory Porters Mutter starb nach einer Krebserkrankung als er gerade einmal 21 Jahre alt war. Noch auf dem Totenbett habe sie zu ihm gesagt: «Sing, baby, sing!» Vielleicht ist diese Geschichte der Grund, für die Liebe und die Inbrunst in Porters einzigartiger Stimme. Seine Mutter habe ihn schon als Kind immer gepusht. So seien sie sonntags stets in eine Kirche gegangen, in der Gospelmusik eine grosse Rolle spielte. «Meine Mutter hat immer gesagt: ‘Mein Sohn soll nach vorne und singen!’ Widerworte habe ich mich da nicht getraut. Aber ich bin vor allem dankbar: Deshalb habe ich heute diesen wundervollen Job.»

«Liquid Spirit» ist KEIN Lieder über Alkohol

Einer von Porters grössten Erfolgen ist «Liquid Spirit» aus dem Jahr 2013, der vor allem Fahrt aufnahm, als der DJ Claptone einen verdammt gutem Remix draus machte. Vor allem in der Claptone-Version ist «Liquid Spirit» ein astreiner Party-Hit – und viele denken natürlich, es ginge darin um den gepflegten Suff. Aber nein – das stellte Porter schon früh in einem britischen Magazin klar: «Ich weiss, ich weiss, es könnte auch der Slogan für eine Bierwerbung sein. Mir geht es aber um die Musik. Musik, Kultur, Seele, Liebe und Energie. So wie das Wasser ist, fliesst es zum Punkt des geringsten Widerstandes. Wenn es nicht aufgestaut und umgeleitet wird, fliesst es geradewegs dorthin, wo es hingehört.» Ein bisschen klingt das aber auch, als hätte er bei dem Interview gerade leicht einen sitzen gehabt und ein wenig MDMA genascht …

Neue Musik scheint (erstmal) nicht in Sicht

Gregory Porter wird am 10. Juni 2023 in Zürich in The Hall spielen (Infos und Tickets gibt’s hier). Bis dahin ist es also noch a bisserl hin. Ob es dann ein neues Album von Gregory Porter geben wird? Man weiss es leider noch nicht. Das letzte Release, dass er nach der Pandemie ausgiebig betourte, war sein Best-of «Still Rising – The Collection» – seitdem ist auf seiner offiziellen Website nicht mehr soooo viel passiert. Die letzte News handelt von einer Disney-Weihnachts-Werbung aus dem Jahr 2021, in der «Love Runs Deeper» gespielt wurde. Rein von der Release-Logik wäre es also möglich, dass im kommenden Jahr neue Musik von ihm kommt. Andererseits: Der Mann hat so viel Hits – auch die füllen locker einen verdammt guten Musikabend. Wie auch immer es ausgeht – wir werden da sein.

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